Wie man Klimaskeptiker finanziert

Interne Dokumente des libertär-konservativen Heartland-Instituts aus den USA zeigen, welche Strategien die Organisation verfolgt, um die Klimawissenschaften zu diskreditieren. Das Institut wirbt Spenden aus der Industrie ein und finanziert damit unter anderem Blogs, die Erstellung von Schulunterrichtsmodulen und scheinbar neutrale Organisationen, die Zweifel am Klimawandel streuen sollen.

Die Strategie des Heartland-Instituts ist es offenbar, Industriespenden an Personen weiterzuleiten, die scheinbar neutral und aus eigenem Antrieb den Konsens der Klimawissenschaften hinterfragen. Das hat DeSmogBlog aufgedeckt. Die Klimaretter berichten über vier konkrete Vorhaben:

Schon lange war bekannt, dass besonders in den USA vermeintlich unabhängige Experten aus dunklen Kanälen finanziert werden, um Zweifel an den Klimawissenschaften zu streuen. Die Dokumente des Heartland-Institutes erlauben Einblicke, wie die Macher dabei vorgehen. Der aktuelle Fall zeigt (wie in Teilen die Washington Post ausführt):

  1. Es wird noch immer sehr viel Geld ausgegeben, um Zweifel am Klimawandel zu streuen. In den letzten Jahren hat allein das Heartland-Institut mehrere Millionen US-Dollar dafür verwendet. Die Erkenntnisse der Klimawissenschaften können noch so belastbar und erdrückend ausfallen: die Zweifel am Klimawandel werden künstlich am Leben erhalten. Klimaschützer sollten ihre knappen Ressourcen lieber darauf verwenden, diese Tatsache entlarven, als die immer neu auftauchenden fadenscheinigen Behauptungen der Klimaskeptiker zu widerlegen.
  2. Die großen Ölmultis (z.B. Exxon Mobile) spielen inzwischen und anders als noch vor einigen Jahren eine vergleichbar untergeordnete Rolle bei der Finanzierung von Klimaskeptikern. In den veröffentlichten Heartland-Dokumenten werden neben einem anonymen Großsponsor vor allem viele kleinere Spender gelistet. Ein Indiz dafür, dass hier Geldgeber am Werk sind, die kein bestimmtes Gesetz aufhalten wollen, sondern vor allem einem grundsätzlichen ideologischen Unterfangen nachgehen.
  3. Inzwischen ist es vielen US-Firmen es unangenehm, mit Klimaskeptikern in Verbindung gebracht zu werden. Auf Nachfrage distanzieren sie sich schnell von den Vorwürfen wie z.B. Microsoft. Der deutschen RWE ist das hingegen anscheinend nicht unangenehm, wenn sich mit Fritz Vahrenholt einer ihrer Manager zum obersten Klimaskeptiker Deutschlands aufschwingt. Auch die deutsche Bayer AG taucht auf der Spenderliste des Heartland-Institute auf, allerdings zur Gesundheitspolitik. In 2010 wurde entlarvt, dass Bayer an US-Politiker mit klimaskeptischen Positionen gespendet hat.
  4. Nach meiner Google-Recherche wird der aktuelle Fall in Deutschland bislang nur von sueddeutsche.de, dem Greenpeace-Magazin und den Klimarettern aufgegriffen. Dabei gäbe es einige Zeitungen in Deutschland, denen dieser Skandal eine Meldung wert sein sollte. So waren es vor allem Die Welt und die BILD („Die CO2-Lüge“), die vor kurzem umfangreich und mit gewisser Sympathie über das Klimaskeptiker-Buch von Fritz Vahrenholt berichteten. Die Ewiggestrigen Maxeiner&Miersch kritisieren in ihrem letzten Welt-Kommentar, dass sich de „politisch korrekte Forschungsbetrieb“ noch nicht an die neuen Verhältnisse gewöhnt habe. Ups!? Sehr geehrte Herren Maxeiner & Miersch, wäre es für Sie nicht langsam an der Zeit, auch mal den offensichtlich inkorrekten und anti-wissenschaftlichen Forschungsbetrieb unter die Lupe zu nehmen?

Foto: Screenshot von www.heartland.org


Posted

in