Systemfrage

Die Linke … Moment mal, jetzt haben die ja einfach die Sprache privatisiert und ermöglichen mir es gar nicht mehr, von der Linken an und für sich zu reden ohne Missverständnisse zu produzieren oder umständliche Schleifen zu drehen….

Also, die Partei Die LINKE hat ja jetzt auch die ökologische Frage entdeckt. Und zwar richtig radikal. Sie will nämlich ganz mutig „die Systemfrage stellen“. Meint jedenfalls Oskar Lafontaine.

Find ich gut. Systemfragen sollten wir uns wieder öfter und intensiver stellen. Ob’s die allerdings als „die Systemfrage“ gibt weiß ich nicht so recht. Vielleicht sind’s ein paar mehr.

Fragt sich nur was dabei rauskommt wenn die Linkspartei-LINKE die Systemfrage stellt.

Eva Bulling-Schröter gibt uns einen Hinweis: Sie will die Energiekonzerne verstaatlichen. Ob uns das bei der Energiewende so richtig viel hilft?

Vielleicht sollte sie einmal mit den französischen oder schwedischen Ökos reden. Die haben mit EDF und Vattenfall nämlich staatliche Energiekonzerne.

Womit erzeugen die ihren Strom: Richtig viel Atom, das durch staatliche Energiekonzerne auch nicht sauberer und sicherer wird. La Hague und Forsmark lassen grüßen.

Und dann bei Vattenfall auch noch Braunkohle – richtig schön schmutzige, CO2-intensive Braunkohle.

Die Energiewende sieht so nicht aus. Und eine Energielobby aus Staatskonzernen, Staatsbürokratie und assoziierten Gewerkschaften wie wir sie in Frankreich haben ist als Gegner auch nicht von Pappe.

Wie wäre es mit zerlegen statt verstaatlichen? Das Netz in öffentliche Hand, die Stadtwerke rekommunalisieren, und die verbleibenden Grosskraftwerke auf mehrere kleinere Stromkonzerne aufteilen, die sich im Wettbewerb gegenseitig im Schach halten. Divide et impera. Und dann noch mit einem weiterentwickelten EEG, Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und einem scharfen Emissionshandel die Truppe auf den Pfad der ökologischen Tugend treiben.
Vielleicht hieße so was nicht „Systemfrage stellen“. Oder doch?

Vielleicht sind es doch ein paar mehr Systemfragen, die sich so stellen.

Nachtrag: Wenn Sie Ihren Beitrag zum Zerlegen der Stromkonzerne selbst leisten wollen: Einfach den Stromanbieter wechseln! Geht ganz einfach z.B. hier!


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