Am 25. September treffen sich in New York die sogenannten „World Leaders“ zu einem High-Level Event zu den Millennium Entwicklungszielen. Die Sitzung wurde bereits letztes Jahr von Gordon Brown eingefordert und nun von UN Generalsekretär Ban Ki-moon einberufen. Es werden über 90 Staats- und Regierungschef, zahlreiche große Stiftungen, WirtschaftsvertreterInnen und die Zivilgesellschaft erwartet. Die Idee ist die einer Halbzeitevaluierung der Erreichung der Ziele und der Mobilisierung einer starken politischen Botschaft, die dann auch bis zur Weltkonferenz zur Entwicklungsfinanzierung Ende des Jahres in Doha reichen soll.
Ban Ki-moon steckt seine Erwartungen an den Gipfel sehr hoch: „On MDGs, there have been some questions, even doubts, about whether these MDG goals are achievable ones. I believe that these are achievable goals, as set out and agreed by world leaders in 2000. For that to be possible, we must really galvanize political will and mobilize necessary resources and I count on the leadership of developed countries. I expect all participants to announce specific initiatives or commitments and lay out plans them. By the close of the meeting, we hope to be in a very different place from where we are today.“
Obwohl die Klimakrise in allen aktuellen Texten zu den MDGs auftaucht und auch von Ban Ki-moon ins Zentrum gerückt wird, haben meiner Meinung nach die sog. „World Leaders“ eines immer noch nicht verstanden: Alle Probleme, die die MDGs adressieren (Armut, Zugang zu sauberem Trinkwasser, Gesundheit etc.) haben direkt oder indirekt mit einem Mangel an Zugang zu Energie zu tun. Will man das verbessern, muss man den Zugang zu Energie verbessern und erhöht so den Verbrauch. Damit wird zum einen deutlich, wie wichtig es ist, lokal angepasste Strategien für erneuerbare Energien zu haben. Zum anderen wird aber auch noch einmal klar, woher die Angst der Schwellen- und Entwicklungsländer kommt, sich auf ernsthafte Verpflichtungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen einzulassen. Wer garantiert ihnen, dass damit die Erreichung eines angemessenen Entwicklungsniveaus nicht gefährdet wird? Wo sind die Industrieländer, die eine CO2-neutrale Entwicklung vorleben?
Wie es mit der Erreichung der MDGs aussieht und was noch zu tun bleibt, schreibt Jens Martens. Zur Frage der Lösung der Ernährungskrise äußert sich Thilo Hoppe. Der aktuelle und offizielle Bericht der UN zu den MDGs 2008 findet sich hier. Einen passenden Blog zum Gipfel gibt es auch.
Foto: Kraftwerk in Südafrika (flickr.com von Mark Turner)