Zwei Wochen vor Beginn der UN-Klimakonferenz im polnischen Poznan hat das UN-Klimasekretariat neue Daten zu den Entwicklungen der Treibhausgasemissionen der Industrieländer veröffentlicht. Das Ergebnis ist schockierend: Anstatt zu fallen, sind die Emissionen von 40 Industrieländern, die unter der Klimarahmenkonvention Reduktionsverpflichtungen eingegangen sind, im Zeitraum 2000 bis 2006 gar um 2,3 gewachsen.
Für die Länder, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, sieht es zum Großteil auch nicht besser aus. Zwar war zunächst ein Abwärtstrend in den Emissionen festzustellen, der aber hauptsächlich auf den wirtschaftlichen Abschwung der ehemaligen Ostblockstaaten zurückzuführen sei. Genau diese „Economies in Transition“ leisten nun heute mit einer Rate von 7,4 % zwischen 2000 und 2006 den größten Beitrag zu den Emissionswachstumsraten der Industrieländer.
Diese Art von CO2-intensivem Wirtschaftswachstum können wir uns schlicht nicht mehr leisten. Daher ist es so fatal, dass die Antwort der International Energy Agency und ihres World Energy Outlook 2008 auf die zunehmende Verknappung unserer fossilen Ressourcenbasis ein Ruf nach mehr Investititionen in genau diesen Sektor ist. Wir haben ein doppeltes Dilemma (zu viel Öl, Gas und Kohle, um damit unser Klima komplett zu ruinieren, und zu wenig, um unseren jetzigen Lebens- und Wirtschaftsstil beizubehalten) , aber einen klaren Ausweg: Erneuerbare Energien, Energiesparen und Energieeffizienz.