Der Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, hat angekündigt, dass sein Land anstrebt, bis 2020 CO2 neutral zu werden:
„We understand more than perhaps anyone what would happen to us if we didn’t do anything about it or if the rest of the world doesn’t find the imagination to confront this problem,“ […] „So basically, we don’t want to sit around and blame others, but we want to do whatever we can, and hopefully, if we can become carbon-neutral, and when we come up with the plan, we hope that these plans also will serve as a blueprint for other nations to follow. We think we can do it, we feel that everyone should be engaged in it, and we don’t think that this is an issue that should be taken lightly.“ (BBC) (Siehe auch NY Times)
Etwa 110 Millionen US-Dollar werden die Malediven für dieses Projekt jährlich ausgeben. Ob sein von Armut gebeuteltes Land sich das leisten könne, wurde der Präsident gefragt, und antwortete: Wir geben bereits jetzt eine ähnliche Summe für konventionelle Energie aus und gehen davon aus, die Ausgaben innerhalb von 10 Jahren wieder einzusparen.
„It is quite pointless for us to go to yesterday’s technologies.“
Auch wenn das Weltklima nicht von den Malediven allein gerettet werden kann, ist es eine starke Botschaft eines Entwicklungslands an die Industrieländer, denen es bisher nicht gelungen ist, in der Praxis Wirtschaftswachstum von CO2-Emissionszuwächsen zu entkoppeln.
Die Botschaft des Präsidenten der Malediven wurde übrigens anlässlich der Premiere des Films „The Age of Stupid“ verkündet – kein Zufall und ein geschickter Zug!
Übrigens: Nicht nur in Fragen des Klimaschutzes, sondern auch bei der Anpassung sind die Malediven sowohl Vorreiter als auch medienerfahren. Die Regierung hat einen aus den Tourismuseinnahmen gespeisten Fonds aufgelegt, mit dem sie Land in anderen Staaten erwerben will (z.B. Sri Lanka oder Indien), um ihre Bevölkerung im Fall einer vollständigen Überflutung der Inseln umzusiedeln.
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