"Greenhouse Mafia" Down Under

Outback
Foto: flickr.com; 1982 – 126 Slide Scan von Rock Portrait Photography. Das Bild steht unter einer Creative Commons Lizenz.

Vom anderen Ende der Welt erreichen uns derzeit sehr gemischte Nachrichten.

Zunächst die Guten: Nachdem sich Australien kurz nach Abschluss des Klimagipfels in Poznan im Dezember 2008 mit einem peinlichen Reduktionsziel von 5 % bis 2020 vor der Weltgemeinschaft bloß gestellt hat, hat Premierminister Rudd nun im Falle eines internationalen Abkommens eine Erhöhung auf 25 % angekündigt.

Dann die Schlechten: Die nationale Menschenrechtskommission warnt in ihrem jährlichen Native Title Report, dass der Klimawandel für die Aborigines einen kulturellen Genozid bedeutet, da ihr Land unbewohnbar wird.

Und dann die sehr Schlechten: Premierminister Rudd scheint in Fragen nachhaltiger Energiepolitik in der Tat kaum besser zu sein als sein Vorgänger Howard… Australien – bereits jetzt der weltgrößte Kohleexporteur – will seine Exporte bis 2030 verdoppeln. Die australischen Kohlelobbyisten nennen sich selbst gern „greenhouse mafia„. Guy Pearse beschreibt ihre Strategie treffend in „Quarry Vision: Coal, Climate Change and the end of the Resources Boom“ (Rezension von Simon Butler):

“Their strategy was to prevent action by Australia, and if that failed, to delay action, and if delay failed, to shift the burden of emission cuts elsewhere.”

So ganz fremd scheint mir diese absurde Mischung von progressiver Klimarhethorik aus RegierungschefInnenmündern und absolut erbärmlichem Einknicken vor nationalen Industrielobbyinteressen aus deutscher Perspektive leider nicht…


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