Endlich wieder ein gründlicher Versuch, soziale Gerechtigkeit in der Klimapolitik in nationaler wie internationaler Sicht zu untersuchen! Felix Ekardt liefert in seiner Studie für die Böckler Stiftung einen beeindruckenden Rundumschlag, der sich sowohl den ethisch-normativen Grundfragen wie der ganzen Palette der konkreten nationalen Klimaschutzgesetze in Deutschland als auch den Grundzügen des internationalen Klimaregimes widmet. Insbesondere bei den Ausführungen zum Gebäudebereich liefert die Studie eine Reihe von sehr interessanten Anregungen. Vor dem Hintergrund der wachsenden Besorgnis um “Energiearmut” in Deutschland, die in Großbritannien von je Realtität ist aber hierzulande erst aufgrund der deutlich gestiegenen Energiepreise (und zunehmenden sozialen Prekarisierung) ins öffentliche Bewusstsein getreten ist, ist Ekardts Abhandlung über das “Recht auf Raumwärme” ein richtungsweisender Einstieg in die Diskussion über Lösungen, die Klimaschutz und gesellschaftliche Integration miteinander verbinden. Unbedingt lesenswert! Bei den Ausführungen über die internationale Gerechtigkeit allerdings überzeugt der Vorschlag “one human, one emissions right” mit globalem Emissionshandel wenig; hierzu habe ich ja bereits an vielen Stellen aufgezeigt, warum gleiche pro-Kopf-Rechte letztlich nicht gerecht sondern ungerecht und ein Lösen der Entwicklungskrise durch riesige Finanztransfers über den Emissionshandel keine gute Lösung darstellen (siehe z.B. hier). Nichts desto trotz: dann folgen wiederum sehr sympatische Ausführungen über Freihandel versus regulierter Handel. Also: nichts wie runterladen und lesen!
Soziale Gerechtigkeit in der Klimapolitik
Tags: