„BP verdoppelt Gewinn“, lautet die Schlagzeile. Eigentlich nicht ungewöhnlich angesichts der sich langsam erholenden Weltwirtschaft und damit einhergehender Ölpreissteigerungen. Aber doch unglaublich, denn das Unternehmen ist verantwortlich für eine dramatische Umweltkatastrophe, die sich gerade am Golf von Mexiko abspielt.
Am 20. April sank die Ölplattform „Deepwater Horizon“, die die Firma Transocean im Auftrag von BP betrieb. 11 Menschen sind bei dem Unfall gestorben und täglich laufen 1000 Barrel Öl ins Meer. (Zum Vergleich: Der tägliche Verbrauch an Erdöl in Deutschland liegt bei rund 2,7 Millionen Barrel.) Nachlesen kann man die neusten Entwicklungen und eingeleiteten Maßnahmen u.a. auf einer eigens zur PR- und Infozwecken erstellten Website sowie aktuell ja auch in allen Tageszeitungen.
Zwar sinken derzeit die Aktien von BP, da sich die Anleger davon ausgehen, dass BP für die Aufräumarbeiten zur Kasse gebeten werden und es gar ein juristisches Nachspiel haben könnte. Aber auch eine noch so hohe Geldstrafe würde lächerlich klein aussehen, wenn man sich die Gewinnzahlen des Ölkonzerns vor Augen führt.
„BP – Beyond Petroleum“? Von wegen! Das Unternehmen investiert u.a. auch in die hoch umwelt- und klimaschädlichen Teersande in Kanada und fährt gleichzeitig seine Investitionen in erneuerbare Energien zurück. Eine Zukunft ohne Öl ist für Deutsche-BP-Chef Uwe Franke unvorstellbar (siehe hier und hier). Wir müssen also auch in Zukunft mit solchen Unfällen rechnen. Und die Kosten tragen Umwelt, Atmosphäre und die Allgemeinheit.
P.S.: Und was machen eigentlich die anderen, Shell und Co? Siehe hier.
Foto: „Beyond Petroleum, my ass“ von Padraic. Quelle: www.flickr.com. Das Bild steht unter einer Creative Commons Lizenz.