Wie im Westen so in China

Im Westen nichts Neues, schrieb Erich Maria Remarque. Im fernen Osten dafür umso mehr, berechnete jüngst die holländische Umweltagentur: Die pro-Kopf CO2-Emissionen in China beliefen sich in 2009 auf sagenhafte 6.1 Tonnen! Damit liegen sie bereits über denen von Frankreich (ok ok, die Franzosen haben zu viel Kernkraft…). 1990 lagen die chinesischen pro-Kopf Werte noch bei 2.2 Tonnen CO2. China hat ja schon vorletztes Jahr die USA als größten nationalen Emittenten überholt. Logisch, dass auch die pro-Kopf-Emissionen da steigen. Doch langfristig tragfähig (2050) sind nur 1.1 Tonnen pro Kopf. China muss also kräftig was machen, um die Hockeyschläger-Kurve nach unten zu biegen! Und kann schon längst nicht mehr behaupten, jetzt sei erst mal „development“ dran.

Auch aus Indien schlechte Nachrichten: das Land hat erstmals Russland als viertgrößten Emittenten der Welt überholt. Pro-Kopf Werte sind in Indien mit 1.4 Tonnen CO2 freilich noch immer gering – mit 450 Millionen Menschen in absoluter Armut und mit chronischem Hunger gibt es dort drastische Unterschiede innerhalb es Landes. Südkorea, das immer so für die grünen Stimulus-Pakete und eine vergleichsweise ambitionierte Umweltpolitik gelobt wird, liegt mit 11.5 Tonnen CO2 pro Kopf bereits mehr als 2 Tonnen über Deutschland (9.3t).

Die einzig gute Nachricht: die Weltemissionen sind in 2009 etwa konstant geblieben. In den OECD-Ländern sind sie um 7% gesunken, in China dafür um 9% und in Indien um 6% gestiegen.

Foto: lamazone auf Flickr.com mit Creative Commons Lizenz


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