Abstimmen! Klima-Virals beim Viral Video Award

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Unter einem „Viral“ versteht man ein Video, das sich von selbst verbreitet, weil die Menschen, die es sehen, es so gut finden, dass sie es an Freunde oder Bekannte weiterleiten. Über Blogs, Twitter, E-Mail oder Facebook & Co.

Seit 2008 vergibt das Kurzfimfestival interfilm Berlin den Viral Video Award – und honorierte damit erstmals in Deutschland die künstlerische Leistung dieser Webvideos. Seit diesem Jahr beteiligt sich auch die Heinrich-Böll-Stiftung am Wettbewerb und vergibt den „Preis für das beste politische Viral“. Bedingung für eine Nominierung in dieser Kategorie: das Video muss sich mit Klima, Gerechtigkeit oder Demokratie auseinandersetzen.

Aus den fast 500 Einreichungen haben die Veranstalter nun 21 Filme herausgesucht und auf viralvideoaward.com zur Wahl gestellt. Neben kommerziellen Werbevirals sind zahlreiche politische Filme von Nichtregierungsorganisationen dabei.

Nicht nur die Werbewirtschaft verbindet große Hoffnungen mit den kleinen Webvideos. Weil die Filme durch das persönliche Weiterleiten mit höherer Glaubwürdigkeit aufgeladen werden, gelten sie als Königsklasse der Werbung. Mund-zu-Mund-Propaganda oder Empfehlungsmarketing wird die Disziplin auch genannt.

Das machen sich auch politische Gruppen und Nichtregierungsorganisationen zu nutze. Ein erfolgreiches Viral kann viel kostengünstiger und effektiver sein als eine teure Kampagne mit Kino- und Fernsehwerbung. Viele NGOs haben sehr gute Netzwerke und besitzen eine hohe Glaubwürdigkeit. Das ist nötig um ein virales Video zu starten und so die erste Hürde der Weiterverbreitung zu überspringen.

So zeigte Greenpeace dieses Jahr mit dem KitKat-Viral, das die Verbindung von audiovisuellem Erlebnis, gepaart mit gebündelter Energie in Sozialen Netzwerken auch große Konzerne wie Nestlé kommunikatorisch in echte Schwierigkeiten bringen kann. Das Unternehmen wurde exemplarisch für die Verwendung von Palmöl vorgeführt und musste in der Folge über die Herkunft des verwendeten Palmöls Rechenschaft ablegen.

Beim Viral Video Award sind gleich mehrere Filme mit Klimabotschaften vertreten. Spektakulär wird mit Eisbären gegen die Vielfliegerei geworben oder in einem anderen Film Klimaschutz einfach erklärt.

Der Publikumspreis wird durch ein öffentliches Online-Voting ermittelt. Der Preis der Fachjury und der Preis für das beste politische Viral werden durch eine Jury vergeben. Ihr gehören der „Elektrische Reporter“ Mario Sixtus, die RBB-Journalistin Petra Gute und der Schauspieler Daniel Zillmann an.

Jury-Mitglied Mario Sixtus fasziniert vor allem der demokratische Aspekt von Virals: „In keinem anderen Genre sind Filmproduzenten derart von ihrem Publikum abhängig wie bei Web-Videos, denn die Nutzer übernehmen Marketing und Vertrieb der Filme – oder eben auch nicht, ganz wie es ihnen gefällt. Das bedeutet auch, dass alle Teilnehmer an diesem Spiel unter den gleichen Voraussetzungen an den Start gehen: Ein liebevoll in Heimarbeit zusammengeklöppeltes Kurzfilmchen kann Millionen Abrufe erziehlen, während eine sündhaft teure Agenturproduktion gegebenenfalls vom Web-Volk ignoriert wird. Virals sind Videos plus Demokratie.“

Alle Filme auf einen Blick – und die Möglichkeit abzustimmen:
www.viralvideoaward.com

Welches ist Euer liebstes Viral?

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Unser heutiger Gastblogger ist Markus Reuter. Er ist Referent Internet der Heinrich-Böll-Stiftung.


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