Die Büroleiterin der Heinrich Böll Stiftung in Mexiko, Ingrid Spiller, berichtet in dieser Mini-Serie von den Vorbereitungen zum Klimagipfel, der vom 29.11. bis 10.12 in Cancun stattfindet.
Endlich haben die zivilgesellschaftlichen Alternativforen zur offiziellen COP konkrete Formen angenommen. Zu vielfältig ist das mexikanische Spektrum, als dass ein solcher Konstituierungsprozess einfach wäre, aber nun scheint es geschafft.
Es wird viele verschiedene Initiativen geben. Die drei wichtigsten sind wahrscheinlich das Bündnis ESMEX/Diálogo Climático, ein Zusammenschluss von mehr als 60 mexikanischen Gruppen und Bewegungen aus dem Umwelt-, Frauen- und Sozialbereich, aus Bauerngruppen (ANEC u.a.) und städtischen Bewegungen und ihren internationalen Allianzen; die internationale Bewegung Via Campesina mit Bündnispartner/innen wie der World March of Women u.a., und das Klimaforum, ein geschrumpfter Ableger des Klimaforums in Kopenhagen.
Und alle zusammen werden (hoffentlich) in der zweiten Verhandlungswoche einen gemeinsamen Aktionstag mit großer Demonstration und Straßenaktionen begehen.
ESMEX/Diálogo Climático hat nach Verhandlungen mit der mexikanischen Regierung nun endlich Räumlichkeiten im Cancun-Stadt gefunden. In Anspielung an den offiziellen Verhandlungsort Moonpalace (so heißt das Hotel, in dem die UN-Verhandlungen stattfinden) soll der Ort nun MUP Palas heissen (MUP ist die städtische Basisbewegung).
Geplant ist ein mehrtägiges Forum ´International Climate Justice Forum – Dialogue of the People´ (5.-10.12.) mit einem allgemeinen Eröffnungs- und Abschlusspannel und mehreren themen- und sektorspezifischen Blöcken etwa zu Landwirtschaft, Wäldern, Wasser, Energie und Bergbau, Arbeit, Gender, Städten und Verkehr, indigene Völker. Die englische Version des Programms wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden mit der Einladung, sich mit eigenen Veranstaltungen daran zu beteiligen.
Interessant ist, dass die Themen- und Sektorforen unter der Überschrift “Der Klimawandel im Leben der Völker: falsche und richtige Lösungen” organisiert werden. Damit wird Raum geschaffen für unterschiedliche politische Ansätze, die die einen als falsch und die anderen als richtige Lösung bewerten – eine Diskussion, die hier vor allem um die marktbasierten Ansätze heftig geführt wird (siehe hier).
Via Campesina wird eine internationale Karawane nach Cancun mobilisieren und dort ein Alternatives Globales Forum “For Life and Environmental and Social Justice” sowie einen Aktionstag organisieren (Infos hier). Und auch das Klimaforum plant in Puerto Morelos, etwa 36 km südlich von Cancun-Stadt, vom 26.11.-11.12. vielfältige Veranstaltungen (siehe hier).