CCS Planung konterkariert Klimagerechtigkeit

Die Umweltorganisation Greenpeace hat sich am „Leaken“ (dem Veröffentlichen von eigentlich geheimen Informationen) beteiligt und die von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Betracht gezogenen CCS-Standorte in Deutschland veröffentlicht (Berichte u.a. bei der ZEIT). Was es mit internationaler Klimagerechtigkeit zu tun hat, wenn einzelne Orte in Deutschland zu CO2-Endlagern umfunktioniert werden? Das Gleiche wie der Neubau von Kohlekraftwerken generell: Ein Festhalten an den herkömmlichen Strukturen der Energiegewinnung wird uns nicht unter die 2°C Erwärmung bringen. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • „Carbon lock-in“ bzw. Technologieabhängigkeit. Wir müssen Alternativen pushen, auch wenn es etwas teurer ist, als die Fossilen Energie weiter zu fördern.
  • Mittelvergabe. Die Bundesrepublik und auch die Industrie haben nicht unendlich viel Geld. Entweder wir pumpen Milliarden CCS (-Forschung) oder in Erneuerbare.
  • Vorbildwirkung. Bei aller Erstarkungstendenz der Länder des Globalen Südens, sind die Wirtschaften des Nordens immer noch Vorbild. Wer in Deutschland Kohle verbrennt, kann (und darf) von China nicht Erneuerbare fordern.
  • Falsche Sicherheit. Nur weil das CO2 nicht sofort in die Luft kommt, heißt es nicht, der Klimawandel ist gestoppt. Das Gas wird ja nicht wieder zu Kohle, sondern nur für einige Jahre (wenig, in geologischer Perspektive) gespeichert.

Deshalb ist es wichtig, dass nicht nur global denkende KlimagerechtigkeitsaktivistInnen, sondern auch ganz „normale“ BürgerInnen gegen die falschen Lösungen wie CCS (und Atom) auf die Straße gehen. Die Politik versucht zwar, diese weniger radikalkritischen Stimmen einzuhegen, doch gelingt dies nicht wirklich gut.

Der Widerstand wächst – und das ist gut für das Klima!


Potentielle CO2-Endlager Standorte laut BGR  (v.a. in Nordseenähe und um Berlin, ein Wenig bei München)
Potentielle CO2-Endlager Standorte laut BGR

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