Powershift 2011

Im Kongress geht nichts voran in Sachen Klimaschutz. Zeit, den Druck von der Straße zu erhöhen. Für die Power Shift 2011 sind mehr als 10.000 Klimaschützer aus allen Teilen des Landes nach Washington gekommen. Die Klimabewegung wird die fossilen Industrie nie mit deren eigenen Waffen – $$$ und Lobbyismus – schlagen. Über die letzten zwei Tage haben diese Klimafalken also gelernt, mit welchen Mitteln die Lobby in die Knie zu zwingen ist. Echt interessante sessions dabei. In der Vorschau klang das so:

Over the course of Power Shift, participants will work through a series of sessions to learn powerful skills to share their own stories, create powerful strategies to motivate others in collective action, and lay the groundwork to launch grassroots campaigns across the country. The organizing training will condense what is usually a week-long course in progressive leadership methods into two four-hour sessions, Saturday and Sunday morning.

Einer der Strategen und klugen Köpfe hinter Power Shift ist der Autor und Umweltaktivist Bill McKibben, der Gründer von 350.org. In seiner Rede appeliert er an die Bewegung, dass sich niemand von uns beklagen solle, dass die Herausforderung so groß sei angesichst steigender Emissionen und der Stärke der Beharrungskräfte. Stattdessen ginge es darum, aggressiver zu werden. Ohne Gewalt, aber mit zivilem Ungehorsam. Die Radikalen – im Mainstream der USA ein Schimpfwort – seien nicht wir Klimaschützer. Die wahren Radikalen sind diejenigen, die unsere Atmosphäre Tag für Tag mit Kohlendioxid vollmüllen und den Planeten aufheizen. Hier seine Rede, sehr zu empfehlen:

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Heute Morgen zieht die Power Shift zum Abschluss vor die Tore des Bösen. Zunächst zum Weißen Haus. Denn Obama hat es sich längst mit den Klimaschützern verdorben. Er gilt inzwischen als das geringere Übel im Vergleich zu einem republikanischen Präsidenten. Seine Berater gehen davon aus, dass die Umweltbewegung ihn eh unterstützt und er deshalb wenig Rücksicht auf ihre Interessen nehmen müsste. Die Klimabewegung will jetzt Zähne zeigen. Danach geht es zur US-Handelskammer, nur einen Steinwurf vom Weißen Haus entfernt. Es geht darum, sie bloßzustellen, ihre dubiosen Machenschaften und Verflechtungen zu entlarven und schlussendlich ihre Glaubwürdigkeit soweit wie möglich zu beschädigen, dass ihr Einfluss trozt des großen Geldes zurückgedrängt wird. Wie es ausgeht, könnt ihr morgen hier nachlesen. Und ich muss jetzt los, zur Power Shift 2011.