Im Wahlkampf der Republikaner ist ein neuer Kandidat aufgetaucht, der gute Chancen hat, sich durchzusetzen. Rick Perry ist Gouverneur von Texas und fällt vor allem dadurch auf, dass er den Klimawandel herunterspielt. Seinen Wahlkampf lässt er sich von der fossilen Lobby finanzieren.
Das republikanische Kandidatenfeld zur Wahl 2012 lichtet sich. Newt Gingrich (In the Heat oft he Right) werden keine Chancen mehr eingeräumt. Tim Pawlenty (Flip-Flops statt Klimaschutz) ist bereits ausgestiegen, nicht ohne zuvor nochmal für seine frühere Klimaschutzposition angegriffen zu werden.
Aktuell sieht es nach einem Dreikampf aus. Nach der jüngsten Umfrage von Rasmussen liegt Tea-Party-Liebling Michele Bachmann (Speerspitze gegen die EPA) mit 13% auf Platz drei. Vor ihr Mitt Romney mit 18%. Mit satten 29% führt der texanische Gouverneur Rick Perry die Umfrage deutlich an.
Für Klimaschützer ist der erzkonservative Politiker ein rotes Tuch. Rick Perry (Wikipedia) glaubt nicht an den Klimawandel, die Daten seien manipuliert. Die Welt berichtet
Der texanische Gouverneur Rick Perry, der sich um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner bewirbt, hat den Klimawandel als Manipulation von Wissenschaftlern bezeichnet. Er glaube nicht an die globale Erwärmung, weil das Phänomen lediglich auf manipulierten Daten beruhe, sagte Perry bei einem Wahlkampfauftritt im US-Staat New Hampshire. Daher wolle er auch keine Bundesmittel für den Kampf dagegen ausgeben.
Hier das Video aus New Hampshire. Rick Perry hat einen Texas-Akzent, der schon leicht an George W. Bush erinnert.
Klimaskeptiker haben gejubelt, nachdem Perry seine Kandidatur bekannt gegeben hat. Er habe im Gegensatz zu den meisten anderen Kandidaten keine Leichen im Keller, wenn es um Klimaschutz geht. Der Republikaner war schon immer stramm gegen jede Klimapolitik, wie Politico berichtet. Brad Johnson von thinkprogress hat hervorgekramt, dass Perry in seinem Buch Fed Up! texanische Klimawissenschaftler gar als Angehörige eines säkularen Kults beschimpft. Und als Gouverneur hat er sich geweigert, US-weite Umweltstandards auch in Texas anzuwenden. Die Chemie- und Ölindustrie bedankt sich, die Umweltagentur EPA muss von Washington aus durchgreifen (Let’s mess with Texas).
Perry ist momentan Favorit, sich als Kandidat auf Seiten der Republikaner durchzusetzen. Im Vorwahlkampf dürfte seine anti-Klima-Position nicht von Nachteil sein. Das könnte sich ändern, sollten ihn die Republikaner gegen Barack Obama nominieren. In den letzten 20 Jahren hat sich der Klimawandel auch in Texas bemerkbar gemacht, es ist heißer und trockener geworden. Bislang kommt Perry mit seinen Beschwichtigungen durch. Doch sein Heimatstaat stöhnt unter einer der größten Dürren der Geschichte, den Bauern droht ein Ernteausfall von US$ 10 Milliarden. Ihr Gouverneur lässt sich derweil seinen Wahlkampf von der Öl- und Gaslobby finanzieren und fordert ein Ende sämtlicher staatlicher Regulierungen.
Das wird noch ein spaßiger Wahlkampf. Ernsthaft.
Foto: Mike Licht unter CC BY 2.0