Manchmal kommen die spannenden Hoffnungszeichen nicht vom Konferenztisch in Bali. Sondern aus den Hauptstädten, in denen die Verhandlungsmandate für die Klimakonferenzen erteilt werden und in denen die Ergebnisse am Ende ratifiziert werden müssen.
Ein solches Hoffnungszeichen ist mir nun über unser Washington-Büro zu Ohren gekommen: Eine Gruppe von US-Senatoren, angeführt vom Demokraten Robert Menendez aus New Jersey, hat in einem offenen Brief an Präsident Bush gefordert, das die USA den armen Nationen Hilfe bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels leisten. Dies sei notwendig zusätzlich zu der Verpflichtung, die eigenen Emissionen zu reduzieren.
In dem Schreiben heisst es u.a.:
„As you are aware, impoverished countries will be hit first and worst by climate change and have the least capacity to cope with increasingly devastating impacts, including water scarcity, droughts, sea-level rise, floods, severe weather events, disruption of agricultural production, and spread of disease. Indeed, climate change is quickly becoming a major driver of poverty around the world.
Ensuring assistance to vulnerable countries facing these impacts is a moral commitment our country should make to the poorest around the world. Moreover, taking such action is in our national interest. Providing assistance to prevent some of the worst outcomes from climate change will reduce the costs of later providing disaster assistance or famine relief. Addressing the needs of poor communities will also help to stem the international conflict and instability that will likely be caused by the movement of climate refugees and resource scarcity.“
Menendez ist Sohn kubanischer Eltern, die 1953 vor dem Batista Regime flohen. Vielleicht ist ihm aufgrund seiner karibisch-lateinamerikanischen Abstammung das Schicksal der Betroffenen im Süden besonders nahe. Ein Vorbild. Denn ich vermisse in der Klimadebatte des Nordens nach wie vor die vernehmbare Stimme der Migranten. Wo ist der afrikanische Block bei der Klima-Demo am 8.12.?
Menendez sollte nur ein Anfang sein.