Wir sind ja alle für Umweltschutz, und für erneuerbare Energien sowieso. Rote (2x), Schwarze, Gelbe, Grüne… quer durch die Parteien. Bloss seien die erneuerbaren Energien halt schrecklich teuer, und Kohle billig, so das Vorurteil vieler. Also werden Kohlekraftwerke quer durch die Republik geplant und gebaut.
Doch nun hat es gerummst im Saarland, und mit den Rissen in den Wänden klaffen plötzlich auch die Risse im Vorurteil von der billigen Kohle meterweit auf. Denn Kohle ist das klassische Beispiel der Verlagerung von Kosten auf unsere Nachfahren.
Über Jahrzehnte wurde im Saarland Kohle abgebaut. Dass heute die Erde bebt, und massive Schäden an Häusern und Infrastruktur entstehen, hat damals scheinbar niemanden wirklich interessiert.
Noch Jahrzehnte nach Beendigung des Kohleabbaus müssen Lasten getragen werden. Meist von der Allgemeinheit, nachdem zuvor Gewinne privatisiert wurden. Ewigkeitskosten nennt man das.
Rechnet man die in die Wirtschaftlichkeit des Bergbaus hinein, ist die Kohle plötzlich gar nicht mehr so billig. Und wenn auf unabsehbare Zeit die Pumpen laufen müssen, wird die Energiebilanz der Kohle irgendwann einmal negativ. Das betrifft Orte, die durch den Kohleabbau tiefer abgesenkt wurden als der Grundwasserpegel (Beispiel Walsum am Niederrhein, 20 Millionen Kubikmeter jährlich) oder durch die Absenkung tiefer liegen als die Entwässerungssysteme (Beispiel Reisbach (Saarwellingen)(Quelle: Wikipedia). In diesen Fällen fallen Pumpkosten an, solange diese Orte existieren.
Spätestens seit dem Bericht des ehemaligen Weltbank-Chefökonomen Sir Nicholas Stern wissen wir, dass uns ungebremster Klimawandel sehr teuer kommen wird. Noch eine der ungedeckten Ewigkeitskosten der Kohle.
Sagt hier noch einer, erneuerbare Energien wären teuer?