Klimachaos in Europa

Stern.de berichtet: „Stürme und Regen im Norden, Hitzerekorde von über 45 Grad im Süden: das Wetter in Europa spielt verrückt.“ Im Südosten Europas sind schon mindestens 46 Menschen an der Hitzewelle gestorben, meldet AFP.

Das erinnert mich an die europäische Hitzewelle in 2003. Nach neuen, präzisen Auswertungen der Sterblichkeitsstatistiken hat diese (Natur?)Katastrophe rund 70.000 Menschenleben gefordert (hier die Presseerklärung des Forschungsinstituts INSERM). Und scheinbar kümmert’s keinen. Vielleicht weil es „nur“ alte Menschen und Frauen waren?

Wie unser Planet damals aus dem All aussah, zeigt ein Satellitenbild der NASA:

NASA Satellitenbild

Ist diese Katastrophe auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen?

Eine in der renommierten Wissenschaftszeitschrift nature veröffentliche Studie meint: mit über 90% Wahrscheinlichkeit hat der Einfluss des Menschen das Eintrittsrisiko einer solchen Hitzewelle mindestens verdoppelt. Klingt kompliziert. Ist aber ganz einfach. Wir können so gut wie sicher sein, dass menschlicher Einfluss bereits heute die Häufigkeit solcher Ereignisse massiv erhöht hat.

Wie auf dem Hamburger Bildungsserver eindrucksvoll nachzulesen, wird die Wahrscheinlichkeit derartiger Hitzewellen in Zukunft drastisch zunehmen. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wird ein Hitzesommer wie 2003 bereits „normal“ sein, bis zum Ende wird er schon eher kühl zu nennen sein. Wenn wir nicht ganz rasch gegensteuern.

bweichung der Sommertemperaturen (Juni-August) in Mittel- und Südeuropa 1900-2100 vom Mittel der Jahre 1961-1990

Die Hitzetoten sind vorwiegend Alte. Wo sind eigentlich die Altenverbände, die Caritas, die Diakonie, in der Klimadebatte? Ich will am globalen Aktionstag am 8.12. ganze Altenheime auf der Straße sehen.


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