Die letzte Runde der Klimaverhandlungen vor dem Gipfel in Kopenhagen ist gestern in Barcelona ohne Ergebnisse und ohne nennenswerten Fortschritt in den Schlüsselbereichen zu Ende gegangen (siehe z.B. die taz-Berichterstattung). Das ist schlimm. Und heute haben dann die Finanzminister der G20 Staaten eine weitere Chance verstreichen lassen, eine der Kernfragen internationaler Klimapolitik zu lösen: die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung in den Entwicklungsländern. Da heißt es doch tatsächlich im Abschlussdokument:
„recognising that finance will play an important role in the delivery of the outcome at Copenhagen, we commit to take forward further work on climate change finance, to define financing options and institutional arrangements“.
Es ist jedoch so, dass die Finanzierungsoptionen, die konkreten Summen und auch die möglichen institutionellen Arrangements längst bekannt sind. Da ist zwar weiterhin Detailarbeit nötig. Aber wo es hakt, ist bei den konkreten Zusagen: wer zahlt was an wen?
An Formulierungen wie der aus dem G20-Dokument wird sehr deutlich, dass wir es immer noch nicht begriffen haben. Es geht nicht um irgendein Gutmenschentum. Klimaschutz ist keine Wohltätigkeitsveranstaltung. Oder würde jemand, der sein Auto (absichtlich) in die Garagentür eines Nachbarn jagt und dabei noch dessen Kind überfährt, sagen: „Mir ist das Problem bekannt. Ich verspreche, dass ich weiter daran arbeiten werde, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.“?
Foto: „Work in Progress“ von blumpy. Das Foto steht unter einer Creative Commons Lizenz.