Tagtäglich, jedenfalls seit den 9 Jahren, die ich auf Klimakonferenzen fahre, verleihen die NGOs den „fossil of the day„: die Gold-, Silber- und Bronzemedaille für die jeweils destruktivsten Vorschläge von Ländern an diesem Tag. Jeden abend um 18 Uhr werden die „fossils“ dann mit viel Brimborium, Musik und witzigen Sprüchen verliehen – meist natürlich unter Abwesenheit der preisgekrönten Länder.
Deutschland, dass sich gemeinhin im Schein des Klima-Vorreiterlands sonnt, schmerzt es besonders, wenn es auch einmal einen „fossil“ überreicht bekommt. Gestern aber kam es besonders schlimm: der „fossil“ für Deutschland ist quasi ein personalisierter Preis für den neuen Entwicklungshilfe-Minister Dirk Niebel (FDP). Heute kommt Niebel nach Kopenhagen. Wird er sich bewegen und von dem unsäglichen Ziel Abstand nehmen, dass die zukünftige Klimafinanzierung zu Lasten geplanter Entwicklungshilfe fließen soll? Sollen Entwicklungshilfe-Gelder für etwa Grundschulen oder Maria-Prophylaxe wirklich zurückgefahren werden, wenn demnächst mehr Geld für den Klimaschutz und die Anpassung an den Süden fließen sollen? Schade, dass Minister Niebel bei der lustigen Preisverleihung nicht zugegen war. Hier für ihn exklusiv der Film zur Verleihung. Vielliecht regt er ja zum Nachdenken an…
Quellen Fotos: www.fossil-of-the-day.org. Dirk Niebel: commons.wikimedia.org mit Creative Commons Lizenz