Viele meinen dieser Tage, dass der „Kopenhagen Akkord“ (ist das eigentlich ein trauriger Moll-Akkord ?) doch besser sei als gar nichts. Immerhin haben sich schon fast 50 Staaten sowie die EU zu einigen (noch unverbindlichen) Verpflichtungen bereit erklärt. Doch wieviel sind diese ersten zarten Begrenzungen der Emissionen wert? Der IPCC fordert bekanntlich eine Senkung der weltweiten Emissionen bis 2020 um 21% – 26% – und die Zahlen im Akkord deuten immerhin auf eine 4% – 16% Reduktion. Klingt nach dem richtigen Weg, oder?
Das Fazit von Kopenhagen wird sich in der Zukunft in Europa in Wintern mit mehr Schnee und Sommern im Süden mit mehr Hitzetoten wiederspiegeln. Der IPCC (WG2) hatte bereits 2007 herausgefunden, dass sich die regionalen Unterschiede in Europa sehr wahrscheinlich vergrößern werden. Die Lebewesen auf unserem Kontinent werden es schwerer haben hier zu leben. Die Wirtschaftskraft v.a. in Südeuropa wird beeinträchtigt und auch hier werden extreme Wetterereignisse (Stürme, Fluten etc.) öfter vorkommen.
Kopenhagen hat uns also nicht „auf den richtigen Weg“ gebracht, sondern die Anschnallgurte im Zug zur Klimakatastrophe nur fester geschnallt. Hoffen wir, dass die Politiker_innen den Temperaturunterschied zwischen dem kalten Kopenhagen und dem heißen Cancun richtig deuten werden…
Quelle Foto: Copenhagen: a city of the cold? Pic by David Tolnem auf Flickr.com mit Creative Commons Lizenz