Damian Carrington schreibt auf dem Blog des Guardian vor dem Hintergrund eines internen BBC-Berichts, der ihm zugespielt wurde, dass die teure Berichterstattung zur Rettung der Bergarbeiter in Chile keine finanziellen Ressourcen mehr für eine Live-Berichterstattung in Cancun übrig lässt. Statt mit 30 Leuten wie in Kopenhagen, wird die BBC in Cancun nur mit einem Reporter präsent sein:
„Cancun climate summit would not be a live „event“ – one single correspondent“
So schreibt Jon Williams, BBC World News Editor, laut dem Guardian in einer Email an seine Mitarbeiter/innen. Andere internationale Großevents – von Oscar über Davos bis G20 – trifft die Kürzung auch. Nichts aber so sehr wie den Klimagipfel. Und damit ist die vertrauliche Information aus dem Hause BBC ein Zeichen dafür, wie die UN Klimaverhandlungen langsam aber sicher in die öffentliche Bedeutungslosigkeit abdriften.
Das ist zwar ansatzweise verständlich, da in Cancun keine Ergebnisse zu erwarten sind, die der Öffentlichkeit medienwirksam verkauft werden können. Aber es ist erschreckend, wenn man bedenkt, dass dort über die Zukunft unseres Planeten verhandelt wird und es kein anderes globales Forum gibt, wo dies geschieht. Vielleicht sollte die BBC ihre Reporter verstärkt dorthin schicken, wo der Klimawandel und seine Folgen bereits sichtbar sind, undzwar mit mindestens ebenso dramatischen Bildern wie aus den Minen Chiles.