Autor: Lili Fuhr
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Eckwerte Haushalt 2016: Fortschritte beim 100-Milliarden-Versprechen?
Gastbeitrag von Jan Kowalzig, Oxfam Deutschland (zunächst erschienen auf www.deutscheklimafinanzierung.de) Wenn Ende 2015 in Paris das globale Klimaschutzabkommen beschlossen werden soll, dürfte die finanzielle Unterstützung für die Entwicklungsländer eine der Schlüsselfragen sein. Insbesondere werden sich die Industrieländer daran messen lassen müssen, welche Fortschritte sie derzeit machen, wie vor fünf Jahren versprochen, die Klimafinanzierung bis 2020…
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Gabriels Klimabeitrag und die Arbeitsplätze in der Braunkohle
Gabriels Eckpunktepapier zum „nationalen Klimabeitrag“, das Ende letzter Woche bekannt wurde, erhitzt die Gemüter und führt zu einer sehr unsachlichen Debatte. Worum geht es? Der nationale Klimabeitrag ist Teil eines Eckpunktepapiers aus dem BMWi. Es geht um die Frage, welchen Beitrag der Stromsektor leisten muss, damit Deutschland noch sein -40 % Klimaschutzziel (bis 2020 gegenüber…
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Konflikte, Widersprüche und Lügen rund um REDD
Emissionsminderung aus vermiedener Entwaldung (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation = REDD) gilt als Klimaschutz und wird seit der UN Klimakonferenz in Bali 2007 als konkretes Instrumement diskutiert. Regierungen, Banken, Expert/innen und NGOs, die ein solches Instrument als Kompensationsmöglichkeit für fossile Emissionen begreifen, organisieren seit Jahren Veranstaltungen, produzieren Berichte, erarbeiten Umsetzungskonzepte und finanzieren konkrete…
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Offsetting in der EU Fuel Quality Directive: wie man Teersandemissionen durch mehr Teersandproduktion ausgleichen kann
Ein besonders perverses Beispiel für das problematische Offsetting von CO2-Emissionen ist die Anwendung von Ausgleichsmechanismen im Rahmen der Kraftstoffqualitätsrichtlinie der EU. Die Fuel Quality Directive (FQD) EU wurde 2009 überarbeitet und beinhaltet das Ziel, die Emissionen aus Treibstoffen bis 2020 gegenüber 2010 um 6 % zu reduzieren. Im Oktober 2014 hat die Europäische Kommission einen überarbeiteten…
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Erste Klage gegen einen Carbon Major – peruanischer Bauer verklagt Energiekonzern RWE
Ein Beitrag von Kristin Funke, Heinrich-Böll-Stiftung Der peruanische Kleinbauer Saul Luciano Lliuya lebt in den Anden und kann den Gletschern beim Schmelzen zuschauen, wie er sagt. Das Schmelzwasser eines durch die Erderwärmung immer schneller schmelzenden Gletschers speist eine Lagune oberhalb seiner Heimatstadt Huaraz. Lliuya befürchtet, dass die Lagune dem steigenden Druck nicht mehr lange standhalten…
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Know Your Oil: Erdöl-Klima-Index
Carnegie Endowment, Stanford University und die Universität von Calgary haben einen innovativen Index zur Bestimmung der Treibhausgasintensität verschiedener Erdöltypen entwickelt. Für diese Oil-Climate-Index haben sie 30 Erdölsorten untersucht. Die Co2-Intensität entlang des gesamten Lebenszyklus (von der Extraktion über Verarbeitung und Transport bis zur Nutzung / Verbrennung) schwankt stark. Die Differenz zwischen den verschiedenen Sorten beträgt…
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Neues Gesetz zur Nachhaltigen Entwicklung in Gabun soll Handel mit Rechten lokaler Gemeinschaften ermöglichen
Am 1. August 2014 hat Gabun, ein kleines Land in Zentralafrika, ein Gesetz zur Nachhaltigen Entwicklung verabschiedet (Sustainable Development Law, SDL), das ein System zum Handel mit Umwelt- und Sozialkrediten schafft. Bisher geht es bei dem globalen Trend zur Flexibilisierung von Umweltgesetzgebungen durch Einführung von Marktmechanismen (z.B. Biodiversitätsoffsets) vor allem um Ausgleich von Naturzerstörung. In…
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Deutschland und Frankreich Spitzenreiter in der EU bei der internationalen Kohlefinanzierung durch Exportkredite
12,8 Milliarden US-Dollar haben die 34 Mitgliedsstaaten der OECD zwischen 2003 und 2013 an Exportkrediten für Kohlekraftwerke vergeben. Ein Drittel davon stammt aus EU-Ländern: Frankreich (mit $ 1,8 Milliarden) und Deutschland (mit $ 1,1 Milliarden) sind dabei die Spitzenreiter innerhalb der EU. Für die OECD insgesamt liegen Südkorea ($ 4,1 Milliarden) und Japan ($3,3 Milliarden)…
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UNEP: Afrika soll Anpassung an den Klimawandel durch Abgabe auf Extraktion fossiler Rohstoffe finanzieren
Heute beschäftigt sich der UN-Menschenrechtsrat in Genf einen ganzen Tag lang mit dem Thema Klimawandel. Die fortschreitende globale Erwärmung führt immer sichtbarer zu Menschenrechtsverletzungen bzw. stellt Staaten und Regierungen vor neue Herausforderungen, was beispielsweise die Gewährleistung des Menschenrechts auf Nahrung angeht. UNEP hat diese Woche einen Bericht zu „Africa’s Adaptation Gap“ (2) vorgelegt. Darin steht,…
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„Anti-Erdöl-Ideologie“ als terroristischer Akt – Kanada plant Gesetz zur Kriminalisierung von Widerstand gegen Teersandabbau und Fracking
Ein Beitrag von Annette Kraus, Heinrich-Böll-Stiftung Unter dem martialischen Namen „Bill C-51“ (Anti-terrorism act, 2015) hat die kanadische Regierung einen Gesetzesvorschlag ins Parlament eingebracht, der dem kanadischen Nachrichtendienst (Canadian Security Intelligence Service, CSIS) weitreichende Kompetenzen geben und fast alle Protestformen gegen Infrastruktureinrichtungen (Pipelines, Raffinerien, Verladestationen) unter Terrorismusverdacht stellen würde. Ein Verdacht gegen Personen könnte ausreichen,…