In Vorbereitung auf den Klimagipfel in Paris Ende des Jahres hatten sich die Mitgliedsregierungen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) geeinigt, dass diejenigen Länder „in a position to do so“ bis zum 31. März ihre jeweiligen nationalen Beiträge für das globale Abkommen, die sogenannten INDCs (intended nationally determined contributions), einreichen sollen. Anders gesagt: Alle, die mögen dürfen bzw. sollten das, was sie können und wollen, auf den Tisch legen. Vager geht es nicht mehr. Ob es am Ende für 2°C reicht und ob es fair ist, das vermag dann kaum noch jemand zu beurteilen. Denn gegen eine solche Bewertung und einen Vergleich im Vorfeld sperren sich die meisten Länder.
Die Deadline ist verstrichen und was liegt denn nun auf dem Tisch? Sehr wenig. Und was es gibt, sieht äußerst mager aus. Die eingereichten INDCs kann man hier auf der Website der UNFCCC abrufen. Da stehen bisher die der Schweiz, EU, Norwegen, Mexiko, USA, Gabun und Russland. Weitere (u.a. von Japan) sind in der Mache. Beobachter/innen gehen davon aus, dass die bis Juli eingereichten INDCs vielleicht die Hälfte der globalen Emissionen betreffen werden (aktuell sind wir bei ca. einem Drittel, laut Carbon Action Tracker). Die EU (unter Führung von Deutschland, Frankreich und Großbritannien) arbeitet außerdem fieberhaft im Rahmen einer Klimadiplomatie an der Unterstützung ärmerer Entwicklungsländer bei der Vorbereitung ihrer jeweiligen INDCs.
Carbon Action Tracker bewertet die eingereichten INDCs bisher allesamt als „mittelmäßig“ (medium), den russischen Beitrag gar als „inadäquat“. Auch das World Resources Institute „tracked“ die eingereichten INDCs und wertet sie kurz aus.
Wenig Beachtung findet dabei der eingereichte Beitrag aus Gabun – immerhin der erste aus Afrika – , unter anderem wohl, weil er auf Französisch vorliegt. Interessanterweise wird darin explizit auf das Sustainable Development Law Gesetz genommen, das FERN unter die Lupe und über dessen Gefahren ich bereits hier berichtet habe.
Besondere Sorgen machen sich die Umwelt-NGOs jetzt um die erwartete Ankündigung aus Japan. Es ist durchgesickert, dass Japan eine Reduktion von 20 % bis 2030 (gegenüber 2005) ankündigen will, was erheblich unter dem ohnehin schon niedrigen Ziel der USA liegen würde.