Klima Down Under

Kurz nach Abschluss der Klimaverhandlungen in Polen hat die australische Regierung am Montag ein nationales Klimaschutzziel vorgelegt. Demnach will sie ihre Emissionen bis 2020 um 5 % (bzw. bis zu 15 % je nach Abschluss eines globalen Klimaabkommens in Kopenhagen 2009) reduzieren. Das ist blanker Hohn. Erstens entspricht das in keinster Weise der Verantwortung und Fähigkeit Australiens, sich am internationalen Klimaschutz zu beteiligen. Zweitens ist es eine Frechheit, dass die Regierung es nicht gewagt hat, diese Ziele während der Klimaverhandlungen in den Prozess einzubringen. Vielleicht war ihr das einfach zu peinlich?

Die australische Umweltschutzbewegung und Zivilgesellschaft jedenfalls protestieren massiv gegen die Ziele der Regierung und bekommt von Premierminister Rudd nur die folgende Antwort:

„The Australian Government, given the global financial crisis, makes no apologies whatsoever for introducing responsible medium-term targets to bring down our greenhouse gas emissions, capable of being built on in the future more ambitiously.“

Wenn man dann noch hinzunimmt, dass im Rahmen des australischen Emissionshandels viele große Verschmutzer über Jahre hinweg ihre Verschmutzungsrechte gratis bekommen werden, dann sieht es wirklich düster aus für den Klimaschutz Down Under. Die EU ist also nicht der einzige schwächelnde Akteur auf Seiten der Industrieländer. Und wieder einmal ruht alle Hoffnung auf Obama…

Hier findet sich die Presseerklärung des Climate Action Network Australia. Und hier diejenige von Oxfam Australia.

P.S.: Übrigens – das Basisjahr für das 5 %-Ziel ist 2000, nicht 1990. Aber pssst, nicht weitersagen, sonst ist’s noch peinlicher…

Foto: Great Barrier Reef, vom Klimawandel stark bedroht (Quelle: flickr.com von Leonard Low)


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