Bild: Bischof Wolfgang Huber (Quelle: s.u.)
Für einen Erfolg in Kopenhagen im Dezember 2009 „ist es erforderlich, dass die Industrieländer, allen voran die EU,
- sich nicht nur auf klare Ziele für die Verringerung der Treibhausgasemissionen bis 2050 einigen, sondern auch anspruchsvolle quantifi zierte Ziele für 2020 formulieren, die nicht unter 40 Prozent (gegenüber den Emissionen von 1990) liegen sollten;
- den Entwicklungsländern klare Zusagen für die Finanzierung der zusätzlichen Kosten, an denen sich auch nichtstaatliche Akteure beteiligen sollten, von Maßnahmen des Klimaschutzes und für die Finanzierung von Maßnahmen der bereits heute unvermeidlichen Anpassung an die Folgen des Klimawandels geben; diese Mittel müssen zusätzlich zu dem 0,7-Prozent-Ziel für die Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt werden.“
So heißt es in der Denkschrift zu den Herausforderungen des Klimawandels, den der Rat der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) gestern vorgestellt hat. Die Denkschrift ist wirklich treffend geschrieben und bringt die wesentlichen Herausforderungen und Lösungsschritte auf den Punkt. Zum Beispiel:
- wird das Greenhouse Development Rights Modell als denkbares Konzept für eine faire Lastenteilung im Klimaregime aufgeführt (S. 124);
- findet sich hier ein klares Nein zur Atomkraft mit passenden Argumenten (S. 100);
- wird der aktuelle Stand der Klimawissenschaft verständlich dargestellt (S. 32 ff);
- werden die Zusammenhänge mit anderen Krisenphänomenen (Armut, Hunger, Migration usw.) erläutert;
- findet auch ein Blick auf das eigene Handeln statt: was kann die Kirche selber tun?
So eine klare Positionierung wenige Monate vor Kopenhagen und noch wenigere Monate vor der Bundestagswahl ist ein mutiger und wichtiger Schritt. Eigentlich sollte er selbstverständlich sein – gerade von den Akteure, die sich die politischen Kosten leisten können, die Wahrheit zu benennen und das Notwendige zu fordern. Schade, dass sich von den Inhalten der Denkschrift so wenig in den aktuellen Wahlprogrammen unserer Parteien wiederfindet.
Bild - Der Ratsvorsitzende der EKD Bischof Wolfgang Huber (Quelle: www.flickr.com von www.ekd.de, CC Lizenz: http://creativecommons.org)