Na also, es geht doch. Die Aussichten für einen Erfolg der Klimakonferenz in Kopenhagen bessern sich. Kein geringerer als der US-Präsident selbst wird nach Kopenhagen fahren, um dort konkrete Zahlen und Zusagen der USA an die internationale Staatengemeinschaft zu überbringen. Obama wirft sein politisches Gewicht in die Waagschale. Darauf haben viele lange gewartet. Seine Teilnahme am Gipfel wird, obwohl in der ersten Verhandlungswoche, neuen Schwung in die Verhandlungen bringen. Dass die US-Regierung den Gipfel verdammt ernst nimmt, zeigt ein Blick auf die Reiseliste: Nach Angaben des Weißen Haus fahren neben Obama auch Energieminister Steven Chu, Innenminister Ken Salazar, Wirtschaftsminister Gary Locke, die EPA-Chefin Lisa Jackson und weitere hochrangige Regierungsvertreter nach Kopenhagen.
Dabei ist das ganze innenpolitisch nicht ungefährlich für Obama: Während das Klimagesetz im Senat festhängt, streitet er in Kopenhagen für einen neuen Klimavertrag. Gleichzeitig geht das politische Megaprojekt seiner Amtszeit, die Gesundheitsreform, in die entscheidende Runde. Seine innenpolitischen Gegner werden ihm vorhalten, in der Wirtschaftskrise die falschen Prioritäten zu setzen und den Interessen Amerikas zu schaden. Respekt: Obama räumt dem Klimaschutz oberste Priorität ein.