Gaskraft hilft dem Klimaschutz

Wie geht es, dass ein fossiler Energieträger die Energiewende absichern soll? Die Klima-Allianz hat heute mit ihrem Gutachten „Die künftige Rolle von Gaskraftwerken in Deutschland“ das Argument, Gastkraft sein die richtige Brücke ins solare Zeitalter, kräftig untermauert. Obwohl Erdgas immerhin noch über 50% des CO2-Grades von Kohle hat – nämlich 428 g CO2 pro kwh erzeugtem Strom (ohne Kraft-Wärme-Kopplung). Das ist noch 20 mal mehr CO2 als bei Erneuerbaren Energien! Doch Gast hat den Vorteil, dass es nicht so gefährlich ist wie die Atomenergie und eben nicht so schmutzig wie Kohle. Es kann in die bestehende Kraftwerksstruktur gut eingepasst werden, Kraftwerke sind kleiner als bei Kohle und können innerhalb von 1-2 Jahren stehen, zudem sind sie deutlich günstiger. Insofern kann Gas schnell etwaige Lücken füllen, ohne wie heutige Kohlemonster in „Generationenprojekten“ zu enden. Zudem ist der Wirkungsgrad mit 40% höher als bei der Nukleartechnik; und gekoppelt zu einem Gas-und-Dampf Kraftwerk (GuD) steigt er sogar auf ca. 60% (zum Vergleich: Kohle hat einen Wirkungsgrad von ca. 45%). Der größte Vorteil von Gas liegt aber in der Regelbarkeit. Während Kohle- und Atomanlagen nur langsam hoch und runter gefahren werden können, geht das bei Gaskraftwerken sehr flexibel. Mit ihnen müssten Windräder nicht mehr still stehen, wenn das Netz „voll“ ist. Sie würden sich nach den Erneuerbaren richten und irgendwann nur noch für windstille Nächte bereit stehen – als Backup sozusagen.

Trotz Wind stehen diese Anlagen - dank Gaskraft würde das bald der Vergangenheit angehören.
Trotz Wind stehen diese Anlagen – dank Gaskraft würde das bald der Vergangenheit angehören.

Erdgas ist daher die vielleicht beste Brücke in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien, weil es als Ersatz von Kohle die Emissionen mindert und sich gleichzeitig den Erneuerbaren unterordnet. Oder? Was wäre, wenn der Eigentümer der Gaskrafterke auch die Netze besitzt – würden er sie dann auch zu Gunsten von z.B. Bürgerwindparks herunterdrehen? Und woher soll das Gas kommen? (Oder offener gefragt: Müssen wir auf Putins Gnade hoffen, oder unser Trinkwasser mit „Fracking-Gas“ verseuchen?) Und dann sind da noch die Klimaziele. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro kWh erzeugtem Strom sinken seit Jahren langsam, doch der Wert (>600g) ist nicht weit von dem der Gaskraftwerke (>400). Das Ziel sollte aber eine radikale Absenkung sein, mit zu viel Gas über einen zu langen Zeitruam wird das auch nicht gehen. Nur wer heute Gaskraftwerke baut kann morgen auf Kohle und Atom verzichten und ein abgeschriebenes Gaskraftwerk 2030 oder 2040 wieder vom Netz nehmen. Dann sollte die Brücke selbst nämlich Erneuerbar sein.

 

Bild Windkraftanlagen von user ][V][ auf flickr, unter der CC BY-NC-ND 2.0 Lizenz


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