Druck auf Indien wächst

Wie lange wird Indien dem Druck noch standhalten können? So langsam regt sich sowohl im Konferenzzentrum in Durban als auch in Delhi Widerstand gegen die Haltung der Umweltministerin Jayanthi Natarajan. Das Kabinett hat die Position Indiens aber gestern noch einmal bekräftigt: Festhalten an einer zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls für die Industrieländer, aber kein Zustimmen zu einem Verhandlungsplan für ein rechtlich verbindliches Abkommen für alle Länder in naher Zukunft.

Warum das quasi ein Aus für ein Ergebnis in Durban bedeutet, begreift zumindest der ehemalige Verhandlungsführer Indiens, Jairam Ramesh, der inzwischen als Minister für ländliche Entwicklung im Kabinett sitzt. Denn erstens erwarten Schlüsselländer wie die EU ein solches Entgegenkommen der großen Schwellenländer und zweitens sagt uns die Klimawissenschaft, dass schnelles Handeln überall notwendig ist. Indien betont, Verbindlichkeit führe nicht unbedingt zu mehr Ambitionen.

Leider scheint es den indischen NGOs hier sehr schwer zu fallen, ihrer Regierung in diesem Punkt sehr deutlich zu widersprechen. Den USA jedenfalls kommt das sehr gelegen, da sie genau auf dem entgegengesetzten Standpunkt stehen und rechtlich verbindliche Symmetrie aller großen Emittenten (inkl. China und Indien) wollen.

Ganz am Rande: In der Indaba gestern betonte Pakistan gleich zu Beginn, dass sie für jegliche Form von rechtsverbindlichem Abkommen wären. So macht auch die Weltpolitik im Kleinen vor Durban keinen Halt…


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