So effektiv kann eine NGO-Aktion sein: schon seit Jahren vergibt das Climate Action Network International (CAN) bei den Klimaverhandlungen täglich den „Fossil of the Day Award“ an diejenigen Regierungen, die in den Verhandlungen Fortschritte blockieren. Vorgestern nun bekam Polen einen Fossil dafür, dass das Logo der EU Präsidentschaft auf den Bannern der European Coal Days in Brüssel prangt.
Der Ärger darüber in Warschau und Brüssel war so groß, dass der Verhandlungsführer Polens, Tomasz Chruszczow, gestern den Direktor von CAN einbestellte und ihm einen Brief überreichte. Darin heißt es: Das Logo sei ohne Wissen und ohne Einverständnis der Polnischen Präsidentschaft benutzt worden und Polen strebe selbstverständlich einen erfolgreichen Ausgang für den Klimagipfel in Durban. Außerdem verlangte Polen offiziell, dass die NGOs den Fossil zurücknehmen und sich entschuldigen sollten.
Was können wir daraus lernen: Aktionen wie der Fossil können durchaus sehr wirksam sein, wenn sie ein Land in seinem Stolz treffen und national für Aufsehen sorgen. Eine Entschuldigung steht wohl eher seitens der Organisatoren der European Coal Days an, falls denn diese das Logo tatsächlich fälschlicherweise benutzt haben sollten.
Fest steht aber, dass sich Polen hier in Durban in den letzten Tagen in keinster Weise produktiv verhält und die anderen europäischen Delegationen mit seiner Blockadehaltung zur Weißglut bringt. Was das mit der nationalen Energiepolitik und Haltung zu Kohle zu tun hat, soll hier jetzt mal offen bleiben…