Die deutsche Energiewende wird weltweit genau beobachtet. Während Befürworter des Ausbaus der erneuerbaren Energien die Übertragbarkeit der deutschen Erfahrungen unterstreichen, warnen die Interessen des fossil-nuklearen Systems davor und blähen vermeintliche und reale Schwächen des Atomausstiegs und des Umstiegs auf erneuerbare Energien auf.
Der deutsche Atomausstieg wird richtig teuer. Europas Ökostrom-Selbstmord. Die Reihe ließe sich lange fortsetzen. Überschriften wie diese produzieren Fachmagazine der Uranwirtschaft oder das Wall Street Journal. Die Artikel selbst unterbreiten wenig belastbare Fakten, die die Thesen belegen würden. Dennoch werden sie rasant in der Welt von Twitter und Facebook verbreitet.
Wer zuverlässig und ausgewogen über die deutsche Energiewende informiert werden möchte, empfehle ich US-Autoren wie Craig Morris oder Paul Hockenos zu lesen. Beide leben in Deutschland und bloggen aus internationaler Perspektive auf die deutsche Energiewende, streichen Besonderheiten aber auch Schwachstellen hervor und erklären wo nötig auch innenpolitische Hintergründe für eine internationale Leserschaft.
Wer auf Twitter unterwegs ist und am Thema interessiert ist, sollte unbedingt @EnergiewendeGER folgen. Für alle Facebooker unter euch gibt es Energy Transition. Beide Accounts werden von mir mit Infos gefüttert.
Wir als Heinrich-Böll-Stiftung Nord-America versuchen, das englischsprachige Publikum auf dem Laufenden zu halten. Dazu haben wir eine sechsteilige Serie zur deutschen Energiewende aufgelegt, die die atomskeptische Haltung der Deutschen (von Paul Hockenos), die neue Rolle der Solarwirtschaft (von Craig Morris) oder die Bedeutung von Energiegenossenschaften erklärt. Teile 4-6 folgen in Kuerze.
Dass sich die HBS zu einer ersten Adresse als Ansprechpartner zur deutschen Energiewende gemausert hat, hat sich schon letztes Jahr nach Fukushima gezeigt, als ich dazu eingeladen wurde, in Radioshows bei Voice of America oder National Public Radio mit US-Atomlobbyisten den deutschen Atomausstieg zu diskutieren.
Letzte Woche hat sich erstmals das US-Fernsehen gemeldet. In der Dylan Ratigan Show von MSNBC wurde ich dazu gefragt, welchen Anteil Kommunen und Energiegenossenschaften an der deutschen Energiewende haben:
Hier geht’s direkt zum Video auf MSNBC.