„Ecocide“ (auf Deutsch: „Ökozid“) wird definiert als „erhebliche Beschädigung, Zerstörung oder Verlust von Ökosystem(en) eines bestimmten Gebietes durch menschliches Tun oder durch andere Ursachen in einem Ausmaß, welches die friedliche Nutzung des Gebietes durch seine Bewohner stark einschränkt oder einschränken wird.“ Die Anwältin Polly Higgins schlägt vor, Ökozid als fehlendes fünftes „Verbrechen gegen den Frieden“ (Crime against Peace) anzuerkennen. Der Internationale Strafgereichtshof kennt derzeit vier solcher Verbrechen: Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Verbrechen der Aggression: „Ökozid ist das fehlende fünfte Verbrechen – es ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gegen heutige und künftige Generationen, und gegen alles Leben auf der Erde.“ (Quelle: http://www.oekozid.org) Hier gibt es eine ausführlichere Begründung für das Argument.
Zu diesem Vorschlag gibt es jetzt auch eine Europäische Bürgerinitiative, die die Europäische Kommission auffordert, ein Gesetz zur Verhinderung und Bestrafung von Ökozid auf den Weg zu bringen. Das Vorhaben kann gelingen, wenn sich eine Million EU-Bürgerinnen und -Bürger aus mindestens sieben EU-Ländern daran beteiligen (siehe Leitfaden). Am 22. Januar ist der offizielle Launch der Initiative im Brüssel. Und hier gibt es Infos zum Mitmachen.