„Independence is forever, oil is not“ – Schottlands Zukunft hängt am Öl

Für große Aufregung sorgt im schottischen Wahlkampf um das für 2014 geplante Unabhängigkeitsreferendum eine geleaktes Paper aus dem Finanzministerium, das den Gegner der Unabhängigkeit in die Hände gespielt wurde. In dem Memo bezieht sich Finanzminister John Swinney auf die volatilen Öl- und Gaspreise und damit verbundenen Unsicherheiten, was die Einkünfte eines zukünftig unabhängigen Schottlands angeht – sowie damit verbundenen eventuell notwendigen Kürzungen im Haushalt (z.B. für Sozialausgaben).

Für die Befürworter eines Verbleibs im United Kingdom ist das natürlich gefundenes Fressen, wenn sogar ihr eigener Finanzminister davon ausgeht, dass das Land ggf. gleich zu Beginn der Unabhängigkeit pleite oder verschuldet wäre.

Allerdings steckt dahinter eine viel größere Frage, was die zukünftigen Einnahmen öl-, kohle- und gasreicher Länder angeht. Viele Akteure kalkulieren aufgrund der Begrenztheit leicht zugänglicher Reserven bei anhaltender oder zunehmender Nachfrage mit steigenden Preisen und somit stabilen oder steigenden Einnahmen. Andere – darunter auch führende Wissenschaftler/innen im IPCC – gehen allerdings davon aus, dass wir spätestens ab 2020 mit verstärkter Klimagesetzgebung in vielen wichtigen Abnehmerländern konfrontiert sein werden und damit mit einer Beschränkung der Menge an CO2, das wir aus dem Boden holen und verbrennen dürfen (der Rest ist „unburnable carbon„). Das wiederum führt zu weniger Einnahmen aus dem fossilen Geschäft für die Produzentenländer.

Was das an politischen Implikationen mit sich bringen kann, lässt sich im Kleinen am Beispiel Schottland sehen…


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