Bundesumweltminister Altmeier will noch in dieser Legislaturperiode ein Gesetz auf den Weg bringen, um der Förderung von Schiefergas in Deutschland durch das sog. „Fracking“ den Weg zu bereiten. Der BUND ist besorgt und ruft die Bundesregierung dazu auf, es den Regierungen von Bulgarien und Frankreich gleich zu tun und die Technologie zu verbieten (konkrete Stellungnahmen zum Gesetzesentwurf gibt es hier und hier). Die Grünen fordern ein Moratorium (und haben ein schönes Filmchen gemacht, das die Gefahren der Technologie erläutert). Und überall im Land mobilisieren immer mehr lokale Initiativen gegen Schiefergas-Fracking. Aber reicht das?
Die meisten Umweltverbände sind derzeit zu diesem Thema erstaunlich still. Ist es so schwer zu unterscheiden zwischen ‚Erdgas als Brückentechnologie ins Zeitalter der erneuerbaren Energien‘ und einem ‚Carbon-Lock-in‘, wie er sich aktuell beispielhaft in den USA abspielt (siehe z.B.Fritz Vorholz in der Zeit)? Oder liegt es mal wieder daran, dass wir mit unseren Risikoeinschätzungen der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien bei Weitem hinterherhinken?
Auf jeden Fall würde ich mir eine viel lebendigere und zugleich ernsthafte Debatte hierzulande sehr wünschen – und erwarte eigentlich auch, dass sich die Protagonist/innen einer konsequenten Energiewende aktiv daran beteiligen!