Bopha, Haiyan… Wer zahlt für den durch Klimawandel verursachten Schaden?

Heute haben die UN-Klimaverhandlungen in Warschau begonnen. Schlimm genug, dass sich da alljährlich eine „Und täglich grüßt das Murmeltier-Stimmung“ breit macht. Aber noch schlimmer ist es, wenn die Ereignisse in der wirklichen Welt den Trott der zähen und oft technisch daherkommenden Verhandlungen nicht mehr durchbrechen können. Vor knapp einem Jahr und genau während der letzten Klimakonferenz in Doha wütete auf den Philippinen der Taifun Bopha und die Mitglieder der philippinen Delegation waren teilweise tagelang ohne Nachricht von ihren Familien. Aber sie haben trotzdem weiterverhandelt. Und vielleicht gab es auch gerade deshalb – weil die Folgen der globale Erwärmung auf einmal auch im Konferenzzentrum greifbar wurden – einen kleinen Durchbruch bei der Vereinbarung, einen Mechanismus für die Kompensation von Klimawandelschäden zu vereinbaren („loss and damage“).

Aber ein Jahr später – Haiyan folgt auf Bopha – sind wir in der Frage eigentlich keinen Schritt weiter. Die Amerikaner hatten in Doha ja auch gleich bekannt gegeben, dass es erstens in keinster Weise um Kompensation gehen könne und zweitens sowieso keine zusätzliche Mittel bereit gestellt werden können. Die anderen Industrieländer waren da vielleicht ein wenig diplomatischer – aber Geld haben auch sie nicht auf den Tisch gelegt. Den aktuellen Stand der Verhandlungen zu „loss and damage“ erläutert Thomas Hirsch von Brot für die Welt in der Süddeutschen.

Zwei Updates:

Hier schreibt Stefan Rahmstorf über den Zusammenhang von Tropenstürmen und Klimawandel aus klimawissenschaftlicher Sicht.

– Der philippinische Verhandler Yeb Sano hat in Warschau die Welt mit seinem emotionalen Appell nicht nur in Aufruhr versetzt, sondern auch unter Druck: Er geht in den Hungerstreik, bis die Verhandlungen ein konkretes Ergebnis vorweisen können (siehe z.B. heute20mn).


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