Andrew Gage von West Coast Environmental Law und Michael Byers von der University of British Columbia stellen fest, dass sich die Rechenschaftspflicht international tätiger fossiler Unternehmen – allen voran die ‚Carbon Majors‚ – in Zukunft dramatisch ändern kann, da Klagen für die von ihnen verursachten Klimaschäden durchaus überall dort angestrebt werden können, wo solche Schäden auftreten, und nicht nur in den Heimatländern der Konzerne. Das erhöht die Anzahl potentieller Gerichtsfälle erheblich.
In ihrem Bericht „Payback Time? What the internationalization of climate litigation could mean for Canadian oil and gas companies“ analysieren sie das finanzielle und rechtliche Risiko für fünf Unternehmen der Öl- und Gasindustrie, die derzeit an der Börse in Toronto gehandelt werden: EnCanada, Suncor, Canadian Natural Resources, Talisman und Husky. Jährlich riskieren diese zusammen derzeit 2,4 Milliarden Dollar an Haftung für ihren Beitrag zum Klimawandel.
Angesichts dieser Zahlen sowie der Anzahl potentieller Gerichte, die solche Klagen aufnehmen können, dem steigenden öffentlichen Interesse und den steigenden Kosten, die der Klimawandel verursacht, steigen die Chancen (oder Risiken – je nachdem, aus wessen Perspektive man es betrachtet) für zukünftige zivilrechtliche Haftung großer Emittenten enorm.
Infographik: „Wo are the Carbon Majors?“ Climate Justice Programme und Heinrich-Böll-Stiftung.