Heute beginnt in Lima, Peru, die UN-Klimakonferenz, die bis zum 12. Dezember die notwendigen Pflöcke einschlagen soll, damit die Staatengemeinschaft ein Jahr später (Dezember 2015) in Paris ein global verbindliches Abkommen unterzeichnen kann. Ich selber bin ab Ende dieser Woche vor Ort dabei und werde auch berichten. Erwartungen sind bereits sehr viele formuliert worden. Schön zusammengefasst und zeitlich eingeordnet hat das Greenpeace in dieser Graphik.
Als die EU mit den ärmsten Entwicklungs- und den afrikanischen Ländern in Durban 2011 eine progressive Allianz schmiedete und einen Verhandlungsfahrplan für ein Abkommen 2015 in Paris durchgesetzt hat, war die Hoffnung groß. Diese hat seither verschiedene Dämpfer erfahren. In vielen Industrieländern (auch in der EU und Deutschland) sehen wir Rückschritte statt Fortschritte in der Klimapolitik sowie eine Renaissance in der Nutzung fossiler Energieträger, allen voran die Kohle. Die Vereinbarung zwischen den USA und China gibt zwar Hoffnung auf neuen diplomatischen Schwung, aber kaum Hoffnung für die Einhaltung der 2°C-Grenze. Und auch die Geberkonferenz für den Grünen Klimafonds ließ nur bedingten Optimismus zu.
Um den vereinbarten Zeitplan für das Pariser Abkommen noch zu halten, müssen in Lima Entscheidungen über Form, Umfang und Ambition dieses Abkommens fallen. Bis Frühling soll ein Verhandlungstext vorliegen. Was wir für Paris erhoffen können, ist dann maximal ein Paket aus einigermaßen ambitionierten nationalen Beiträgen – deren Form und Inhalt bisher noch offen sind.
Ausführlichere Analysen zu den Erwartungen an die Klimakonferenz in Lima gibt es z.B. (auf Englisch) vom Climate Action Network International und von CARE International. Eine gute Übersicht steht auch bei The Tree.