Aktivistinnen und Aktivisten aus Kohleherkunftsländern kritisieren RWE

Zur Hauptversammlung von RWE gestern sind Gäste aus den Hauptlieferländern der von RWE importierten Kohle angereist. Sie kämpfen in Kolumbien, den USA und Russland mit den schwerwiegenden Umwelt- und Gesundheitsproblemen, die der dort Kohleabbau verursacht.

So erklärte beispielsweise Michael Hendryx, ein Public-Health-Professor aus den USA, zum Verfahren des Mountain-Top-Removal (wo ganze Bergkuppen weggesprengt werden, um an die Kohle zu gelangen):

„Wir haben unter anderem Luftproben in der Nachbarschaft der Minen genommen und festgestellt, dass die Belastung mit Feinstpartikeln, die tief ins Lungengewebe eindringen können, signifikant höher ist als in anderen Gegenden. Dadurch haben die Menschen dort ein höheres Risiko für verschiedenste Gesundheitsprobleme. Die Lungenkrebsraten liegen höher. Es sterben mehr Menschen an Herz-, Lungen- und Nierenkrankheiten und mehr Babys kommen mit Geburtsdefekten zur Welt.“

Dmitry Berezhkov war zehn Jahre lang Vizepräsident von RAIPON (Russian Association of Indigenous Peoples of the North) und kennt die Auswirkungen des Kohleabbaus im westsibirischen Kemerowo auf die dort lebenden indigenen Schoren. Er kam auch nach Essen und sagte:

„Die Firma Yuzhnaya gehört zum Sibuglemet-Konzern, von dem RWE Kohle kauft. Yuzhnaya hat für den Kohleabbau einen den Schoren heiligen Berg zerstört und den Fluss Mras-su in eine Kloake verwandelt. Für Menschen, die von Fischfang und Jagd leben, ist das eine Katastrophe.“

Die NGO urgewald, die die beiden und andere Aktivist/innen zur RWE Hauptversammlung geladen hat, kritisiert die Greenwashing-Initiative der Kohleindustrie „Better Coal“ als Feigenblatt.

Einen Bericht zur RWE Hauptversammlung gibt es hier.

 


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