Verantwortung entlang der Lieferkette? BASF, Lonmin und das Marikana-Massaker

Morgen findet in Mannheim die Aktionärsversammlung von BASF statt. Der Konzern feiert dieses Jahr seinen 150. Geburtstag.

Der Dachvernband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre hat einen Gegenantrag eingereicht, den Mitgliedern des Vorstands der BASF SE für das Geschäftsjahe 2014 keine Entlastung zu erteilen. Der Grund: Der Vorstand ist im Fall des Platinunternehmens Lonmin und dessen Verwircklung in das Marikana-Massaker seiner Verantwortung in der Lieferkette nicht nachgekommen. BASF ist neben Mitsubishi nämlich Hauptabnehmer von Lonmin-Platin.

Unter anderem etwa als Gründungsmitglied des UN Global Compact hat sich BASF aber darauf verpflichtet, Umwelt- und Sozialstandards sowie Menschenrechte entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette einzuhalten.

Konkret fordern die Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre von BASF:

Um seine Glaubwürdigkeit nicht zu verlieren, sollte BASF seine Verantwortung als Hauptabnehmer von Lonmin beim Wort nehmen und Letzteren tatkräftig und finanziell bei Reparationszahlungen an die Familien der 44 im August 2012 getöteten Menschen wie auch an die Verletzten unterstützen sowie sich an nachhaltigen Verbesserungen der Infrastruktur vor Ort beteiligen. BASF sollte sich im Rahmen einer mehrmonatigen fact finding mission
selbst ein Bild von den Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen vor Ort macht. Als sichtbares Zeichen für eine rasche und konsequente Umsetzung seiner Versprechungen und Planungen im Kontext seiner „Verantwortung in der Lieferkette“ soll BASF einen Fond mit je 1 Million Rand für die im August 2012 umgekommenen 44 Personen einrichten und den unmittelbar Betroffenen übergeben (3,4 Millionen Euro). Der dritte Jahrestag des Massakers, 16. August 2015, bietet sich als Übergabedatum an.

Infos zur heutigen Pressekonferenz des Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäregibt es hier.

Update (5.5.2015): Das Business & Human Rights Resources Center hat eine Stellungnahme von BASF zu den Vorwürfen veröffentlicht.


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