Taifun-Überlebende in den Philippinen fordern Untersuchung der Klimaverantwortung der großen fossilen Konzerne ein

Heute haben Überlebende verschiedener Taifune in den Philippinen gemeinsam mit Greenpeace Südostasien und dem Philippine Rural Reconstruction Movement offiziell eine Petition bei der nationalen Menschenrechtskommission eingereicht. Die Petition richtet sich gegen die 50 größten privaten Öl-, Kohle- und Gaskonzerne, die sie für die Menschenrechtsverletzungen verantwortlich machen, die der Klimawandel u.a. in Form von Supertaifunen gebracht hat:

At the heart of this petition is the question of whether or not the Respondent Carbon Majors must be held accountable—being the largest corporate contributors of greenhouse gases emissions and having so far failed to curb those emissions despite the companies’ knowledge of the harm caused, capacity to do so, and potential involvement in activities that may be undermining climate action—for the human rights implications of climate change and oceanacidification.

Bereits Anfang Juni diesen Jahres hatten Greenpeace und andere eine Initiative zur Unterstützung einer solchen offiziellen Petition gestartet.

Die heute eingereichte Petition basiert auf der Recherche von Richard Heede zu den Carbon Majors, die ich hier auf dem Blog schon mehrfach erläutert habe (u.a. hier) und die wir gemeinsam mit dem Climate Justice Programme und prominenter Unterstützung von Naomi Klein und anderen nutzen, um uns dazu einzusetzen, diese Konzerne für den Schaden zur Verantwortung zu ziehen, den ihre Produkte anrichten. Unterstützt wird die jetzige Beschwerde von Amnesty International, Avaaz, dem Business and Human Rights Resource Centre, dem Centre for International Environmental Law, dem Climate Justice Programme, EarthRights International, der International Trade Union Confederation und der Union of Concerned Scientists.

Zu den Konzernen, die in der Petition gelistet sind, zählt auch RWE. Der Konzern wird ja auch – basierend auf derselben Carbon Majors Recherche – ja auch von einem peruanischen Bauern verklagt, um anteilig Anpassungskosten zu übernehmen entsprechend seiner globalen Klimaverantwortung.

Was genau fordern die Unterzeichner der Petition von der Menschenrechtskommission?

  1. Eine Untersuchung der menschenrechtlichen Implikationen in den Philippinen, die sich aus Klimawandel und Ozeanübersäuerung ergeben sowie der Frage, ob die Carbon Majors Aktien-Konzerne ihrer Pflicht nachgekommen sind, die Rechte der Philippinischen Bevölkerung zu achten.
  2. Ein Monitoring der Menschen und Communities, die besonders und akut verwundbar sind bzgl. der Auswirkungen des Klimawandels.
  3. Empfehlungen an die Politik formulieren, klare Standards zur Berichterstattung der Unternehmen festzulegen bzgl. der Klimawandelfolgen und der Verbrennung fossiler Brennstoffe.
  4. Empfehlung, dass die Politik einen Accountability Mechanismus schafft, der es den Opfern des Klimawandels einfach macht, die Verletzung oder Bedrohung von fundamentalen Rechten anzuzeigen und einzuklagen.
  5. Die genannten 50 Aktienkonzerne zu informieren und von ihnen verlangen, Pläne vorzulegen, wie sie der Verletzung der Rechte in Zukunft vorbeugen wollen bzw. bereits entstandenen Schaden wiedergutmachen wollen.
  6. Eine Empfehlung an den Präsidenten, sich an andere Staaten zu wenden, wo die selben Konzerne ebenfalls tätig sind, um dortige Menschenrechtsverletzungen durch den Klimawandel anzugehen.

 


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