Ein beliebter Witz unter Klimaschützer/innen geht wie folgt: Wie oft kommt das Wort „Coal“ im Pariser Klimaabkommen vor? Antwort: genau drei Mal! Nämlich im Wort „Coalitions“ (Anmerkung: und die drei Mal sind nicht im eigentlichen Vertrag, sondern in den begleitenden Entscheidungen der Vertragsstaatenkonferenz). Ansonsten gibt es im berühmten globalen Klimavertrag keine einzige Nennung der Hauptursachen für die globale Erwärmung: Verbrennung von Kohle, Öl und Gas.
Aber man soll ja noch träumen dürfen: Wie wäre es mit einem internationalen Klimavertrag, der tatsächlich die Nutzung fossiler Rohstoffe untersagt und ein klares Ausstiegsszenario beschreibt? Unterzeichner dieses Vertrags würden sich auf verbindliche Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien einigen und die Eröffnung neuer Kohleminen bzw. den Ausbau existierender Minen schlichtweg verbieten. Abwegig? Wunschträume?
Von wegen! Die Regierungen von 14 Pazifischen Inselstaaten erwägen aktuell genau die Unterzeichnung eines solchen Vertrags. Diskutiert wurde ein solcher „Pacific Climate Treaty“ beim annual leaders’ summit des Pacific Islands Development Forum (PIDF) auf den Solonom Inseln letzte Woche. Das PIDF wurde 2013 gegründet und wird von Fidji angeführt. Neuseeland und Australien sind nicht dabei (beim Pacific Island Forum sind sie es sehr wohl).
Das zivilgesellschaftliche Netzwerk Pacific Island Climate Action Network (PICAN) hat den Vertragsentwurf verfasst. Nun gibt es Konsultationen und einen Bericht beim nächsten Gipfel 2017. Und vielleicht könnte er bereits 2018 ratifiziert werden… Ob Paris da mithalten kann?