Verbände und Betroffene aus allen Braunkohle-Regionen appellieren an die Bundesregierung, den Abschied von der Kohleverstromung unverzüglich einzuleiten. In ihrem „Erkelenzer Appell” fordern 50 Organisationen, Kirchen und Bürgerinitiativen den Großteil der Braunkohle im Boden zu lassen, da die Pariser Klimaziele sonst verfehlt würden.
Der „Erkelenzer Appell” wurde bei dem Bündnistreffen „Wie geht es weiter ohne Braunkohle” von Umweltverbänden, kirchlichen Vertretern, Entwicklungsorganisationen, Bürgerinitiativen, Verbraucherschutzorganisationen und Wirtschaftsverbänden im rheinländischen Erkelenz verfasst. Anlass war das zehnjährige Bestehen des Aktionsbündnisses „Zukunft statt Braunkohle“:
„Die Gewinnung und Nutzung von Braunkohle ist in Ost und West mit gravierenden negativen Folgen verbunden. Zehntausende Menschen werden ihrer Heimat beraubt, Natur und Landschaft zerstört, der Gewässerhaushalt geschädigt, das Klima angeheizt. Dabei gibt es heute längst Alternativen. Auch ohne Atomkraft und Kohlestrom können die Energieversorgung dauerhaft gesichert und zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. Wir, die Unterzeichnenden des Erkelenzer Appells, fordern deshalb den geordneten, aber raschen Ausstieg aus der Kohlenutzung. Alle Planungen für neue Kohlekraftwerke und Braunkohletagebaue müssen gestoppt und bestehende Tagebaue deutlich verkleinert werden. Gleichzeitig müssen in den Regionen konsequent neue Perspektiven aufgebaut und ein Strukturwandel hin zu zukunftsfähigen Branchen unterstützt werden. Dabei gilt es, die Chancen einer zukunftsfähigen Energieerzeugung ohne Braunkohle konsequent zu nutzen – zum Wohle der Menschen und der globalen Umwelt.“