Warum ist ein verbindliches Instrument zur Regulierung von transnationalen Konzernen notwendig?

In den letzten Jahren werden immer häufiger Skandale bekannt, die in Verbindung mit dem Handeln transnationaler Konzerne stehen. Gerade die Textilindustrie gerät dabei immer wieder in den Fokus: Sie lässt in Weltmarktfabriken produzieren, wo Arbeitsstandards und Lohnkosten niedrig sind, Sicherheitstauflagen und Gewerkschaftsrechte nur ungenügend durchgesetzt werden. Diese Unternehmenspolitik des „Profits vor Menschenrechten“ führte schon zu schweren Unfällen und Bränden in den Fabriken; Rana Plaza in Bangladesch ist wohl die bekannteste Tragödie.

Dabei steht nicht nur die Textilindustrie im Fokus, auch andere Sektoren und Unternehmen werden immer wieder in Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen gebracht: Der Bergbau- und Rohstoffsektor, die industrielle Landwirtschaft, Staudamm- und Wasserkraftwerkprojekte, die Pharmaindustrie etc.

Aus den vielen Beispielen von Menschenrechtsverletzungen durch transnationale Unternehmen hat das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.  (FDCL) zwei bekannte Fälle ausgewählt und daraus ein schönes Erklärvideo gemacht, warum es ein verbindliches Abkommen braucht:

Die beiden Fälle, um die es geht sind:

1. Der Fabrikeinsturz der Textilfabrik Rana Plaza/ Bangladesch, wo für verschiedene Modelabels genäht wurde – unter anderem für das deutsche Unternehmen kik.

2. das Massaker an den Minenarbeitern von Marikana/ Südafrika. Das deutsche Chemieunternehmen BASF ist dort Hauptabnehmer für Platin aus der Lomnin-Mine.

Hier der Film „Menschenrechte vor Profit„:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=iDhOJUIV4Q4[/youtube]

Wer mehr über den Verhandlungsprozess auf UN-Ebene erfahren will, kann bei Brot für die Welt den Bericht über die zweite Tagung der UN-Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Völkerrechtsabkommens zu Wirtschaft und Menschenrechten nachlesen.


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