Endlich auch in Deutschland: Für wirksamen Klimaschutz und ihre Grundrechte ziehen drei Familien und Greenpeace e.V. gegen die deutsche Bundesregierung vor Gericht. Mehr Infos zur Klimaklage gegen die Bundesregierung gibt es bei Greenpeace, Berichte darüber z.B. bereits bei Spiegel und FAZ.
Die Rechtsanwältin Roda Verheyen erklärt im Interview, auf welcher Basis geklagt wird, wie die Klägerfamilien identifiziert wurden und welche Erfolgschancen diese Klage hat:
„Bis 2020 wollte Deutschland einen beträchtlichen Teil seines Ausstoßes des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 einsparen: 40 Prozent, im Vergleich zum Jahr 1990. Dieses Ziel wird von der Regierung bei Weitem verfehlt. Dafür kann man sie verantwortlich machen.[…] Greenpeace hat eine Analyse gemacht und ist auf Höfe zugegangen, um die Betroffenheiten mit deren Betreibern zu konkretisieren: Was spürt ihr schon an Auswirkungen? Womit rechnet ihr in Zukunft? Letztlich kamen wir mit diesen drei Familien ins Einvernehmen, die von sich selber sagen: Wir sind betroffen, der Klimawandel macht uns Sorge. Wir haben dann gemeinsam beraten und uns entschieden, diese Klage zusammen durchzuführen. […] Das ist sicher keine Klage, die reibungslos durchgeht. Aber welche tut das schon? Es ist meine dritte Klimaklage vor Gerichten: Die erste war die meines peruanischen Mandanten Luciano Lliuya gegen RWE, die zweite ist auf europäischer Ebene zu den dortigen Klimazielen für 2030, der sogenannte People’s Climate Case. […] Ich glaube nicht, dass die Kläger nur dann einen Erfolg verspüren, wenn sie vor Gericht gewinnen. Es geht ihnen auch um Sichtbarkeit – aber natürlich auch darum, dass sich ihre Situation bessert.“