Ein Thema wird bei den ganzen Reden der Staats- und Regierungschefs und -chefinnen zum Klimagipfel in New York diese Woche gerne ausgelassen – auch wenn es eigentlich das wichtigste ist angesichts der Ausmaße der Klimakrise: Der Einstieg in den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.
Aktuell sieht es nämlich so aus: Die Emissionen aus den Öl- und Gasfeldern, die aktuell bereits ausgebeutet werden, werden uns allein schon über die 1,5 Grad-Marke katapultieren. Aber anstatt umzusteuern, plant die Öl- und Gasindustrie weitere Investitionen in Höhe von $1,5 Billionen, um die Produktionskapazitäten in den kommenden 5 Jahren noch weiter auszubauen. Das würde weitere 92 Gigatonnen CO2 in die Atmsophäre senden und uns weit über eine globale Erwärmung von 2 Grad bringen – und all das ist unter der Annahme gedacht, dass wir die Produktion und Nutzung von Kohle aufgeben (wovon wir ja leider global gesehen weit entfernt sind!).
Angesichts dieser Realität haben mehr als 530 Organisationen aus 76 Ländern die The Lofoten Declaration – Phasing Out Oil and Gas Production for a Safe Climate and Strong Economy unterzeichnet, die auch in New York vorgestellt wurde.
Es gibt einige wenige Länder und Regierungen, die sich auf den Weg in eine fossil-freie Zukunft machen. So haben z.B. Costa Rica, Frankreich, Neuseeland and Belize neue Öl- und Gasprojekte in einigen oder all ihren Territorien verboten. Debatten dazu laufen auch in Schweden, Spanien und Irland.
Die Lofoten Declaration ist auch eine klare Antwort auf die Lobbystrategie der Oil and Gas Climate Initiative (OGCI), einer Lobbyvereinigung der größten Ölkonzerne. Die haben sich in New York auch mit neuen Greenwashing-Ideen zu Wort gemeldet.