Die Zukunft der Landwirtschaft ist bunt, lokal und kleinteilig – im Gegensatz zu monokulturell, globalisiert und industriell (mit hohem Düngemitteleinsatz). So jedenfalls die Botschaft des aktuellen Trade and Environment Reviews 2013 der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD):
„The world needs a paradigm shift in agricultural development: from a ‚green revolution‘ to an ‚ecological intensification‘ approach.“ […] „Monoculture and industrial farming methods are not providing sufficient affordable food where it is needed, the report says, while the environmental damage caused by this approach is mounting and is unsustainable. It says that the highest priority must be given to enabling the rural poor to become self-sufficient in food or to earn sufficient income through agriculture so that they can buy food. The report emphasizes that a shift is necessary towards diverse production patterns that reflect the ‚multi-functionality‘ of agriculture and enhance closed nutrient cycles. Moreover, as the environmental costs of industrial agriculture are largely not accounted for, governments should act to ensure that more food is grown where it is needed. It recommends adjusting trade rules to encourage ‚as much regionalized/localized food production as possible; as much traded food as necessary.‘ (Quelle: UNCTAD)
Über 60 internationale Expertinnen und Experten (darunter meine liebe und geschätzte Kollegin Christine Chemnitz sowie mein Ex-Kollege und Ex-Mitblogger Tilman Santarius, aber auch bekannte Persönlichkeiten wie Nnimmo Bassey, Hans Herren – gerade mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt, Michael Müller und Olivier de Schutter) haben an dem Bericht mitgewirkt und wichtige Politikempfehlungen verfasst. Treibende Kraft dahinter ist auf jedenfall mal wieder Ulrich Hoffmann von der UNCTAD – bekannt dafür, unbequeme Wahrheiten auszusprechen (z.B. auch im Vorfeld zu Rio+20 zu den Potentialen und Risiken der Grünen Ökonomie). Es wäre zu wünschen, dass dieser Bericht nicht in den Schubladen verschwindet, sondern möglichst breit gelesen und bei der Ausgestaltung von politischen Maßnahmen herangezogen wird.
Eine wunderbare Gegenüberstellung der kleinbäuerlichen ökologischen mit der industriellen Landwirtschaft hat übrigens auch die ETC Group mit ihrem Poster „Who will Feed us? The Industrial Food Chain or the Peasant Food Webs?“ (der zugehörige Report findet sich hier). Und zu den negativen Auswirkungen von Mineraldünger auf die Bodenfruchtbarkeit in den Tropen kann man in der Studie „Bodenlos“ mehr lesen.