Der Ölkonzern Exxon weiß bereits seit Jahrzehnten , dass seine Produkte Klimawandel und damit Schaden und Leid erzeugen. Aber statt zu handeln und das Geschäftsmodell umzubauen, begab sich der Ölkonzern in eine massive Täuschungskampagne, um die Öffentlichkeit zu belügen und die politischen Entscheidungsträger/innen davon abzuhalten, Maßnahmen gegen den Klimawandel einzuleiten. Die Kenntnis über diese Machenschaften ist inzwischen unter dem Titel #ExxonKnew zu einer globalen Kampagne geworden und Sinnbild für die fatale Lobbymacht der fossilen Industrie in den USA und anderswo.
Nun ist klar: Nicht nur Exxon wusste Bescheid. „Shell knew, too“. Und das bereits mindestens seit 1991! Der Guardian berichtet:
Climate change “at a rate faster than at any time since the end of the ice age – change too fast perhaps for life to adapt, without severe dislocation”. That was the startling warning issued by the oil giant Shell more than a quarter of a century ago. The company’s farsighted 1991 film, titled Climate of Concern, set out with crystal clarity how the world was warming and that serious consequences could well result. […] The film was made for public viewing, particularly in schools and universities, but is believed to have been unseen for many years. It was remarkably prescient, according to Prof Tom Wigley, who was head of the Climate Research Unit at the University of East Anglia when it helped Shell with the 1991 film.
Hier eine kurze Einführung zu dem Film, um den es geht:
Und auch wenn Shell sich in einigen Fällen weniger aggressiv gegen klimapolitische Maßnahmen gewehrt hat als andere Konzerne (vor allem Exxon), so stand und steht Shell hinter massiven Lobbykampagnen gegen erneuerbare Energien und ehrgeizige Klimaziele in den USA, in Europa und anderswo.
Greenpeace bringt es auf den Punkt: „Shell’s empty rhetoric on climate is wholly contradicted by the core assumption underlying its business plans – global temperature increases in excess of 3°C and its lobbying against measures to mitigate climate change“.
Und so ist es auch kein Wunder, dass sich Shell als einer von 47 „Carbon Majors“ vor der nationalen Menschenrechtskommission in den Philippinen verantworten muss. Anhörungen werden für September erwartet.