Die Lofoten Declaration: Wir brauchen schnell einen Einstieg in den Ausstieg aus Öl und Gas!

Man könnte sagen: Es wird aber auch Zeit! Mit den Pariser Klimazielen ist klar, dass wir nicht nur aus der Kohleverbrennung aussteigen, sondern letztlich einen Großteil aller fossilen Reserven im Boden lassen müssen. Doch bisher hat sich die internationale Zivilgesellschaft relativ bedeckt gehalten, was genau das für die Zukunft der Öl- und Gasindustrie heißt.

Das ändert sich nun: Mehr als 200 Organisationen aus aller Welt erklären heute in der Lofoten Declaration:

„Research shows that the carbon embedded in existing fossil fuel production will take us far beyond safe climate limits. Thus, not only are new exploration and new production incompatible with limiting global warming to well below 2ºC (and as close to 1.5ºC as possible), but many existing projects will need to be phased-out faster than their natural decline.

This task should be first addressed by countries, regions, and corporate actors who are best positioned in terms of wealth and capacity to undergo an ambitious just transition away from fossil fuel production. In particular, leadership must come from countries that are high-income, have benefitted from fossil fuel extraction, and that are historically responsible for significant emissions.

We call on these governments and companies to recognize that continued fossil fuel exploration and production without a managed decline and a just transition is irreconcilable with meaningful climate action. We also note that there are tremendous leadership opportunities for these countries to demonstrate that moving beyond oil, coal, and gas – both demand and production – is not only possible, but can be done while protecting workers, communities, and economies.“

Es reicht also nicht, einfach damit aufzuhören, nach immer weiteren neuen Reserven zu suchen. Auch ein Abbau der fossilen Subventionen allein genügt nicht. Nein: wir brauchen politischen Entscheidungen, Prozesse und Instrumente, die letztlich einen Rückbau des gesamten fossilen Sektors bedeuten – und auch einen Rückzug aus bereits produzierenden Öl- und Gasfeldern.

Reiche ölexportierende Länder sollten dabei voranschreiten. Zum Beispiel Norwegen… Dort stehen nächste Woche Wahlen an und die Frage der Ausbeutung von Öl in der Arktis ist ein wichtiges Thema im Wahlkampf – wie ich bereits hier erläutert habe.

Eine globale Debatte darüber, wer überhaupt noch Öl produzieren und exportieren darf, wenn der Markt dafür in naher Zukunft rasant schrumpfen wird, ist letztlich auch eine Frage globaler Gerechtigkeit. Der politische Diskurs dazu beginnt gerade erst.

Klar ist aber bereits jetzt, dass die ganzen geplanten Infrastrukturinvestitionen zum Erhalt und Ausbau unserer fossilen Wirtschaft in keinster Weise kompatibel sind mit einer klimasicheren Welt.


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