Kurz vor der Klimakonferenz von Kopenhagen hatte der maledivische Präsident Mohamed Nasheed ordentlich für Aufruhr gesorgt: er trommelte seine Kabinettsmitglieder zu einer Unterwasser-Kabinettssitzung zusammen. Damit wollte er die Welt auf die drohenden Folgen des Klimawandels für sein Inselland aufmerksam machen. Und das war definitiv gelungen!
Die Idee scheint Schule zu machen. Letzten Freitag hat eine Kabinettsstizung in der Mongolei ebenfalls dem Klimawandel trotzen wollen: sie haben demonstrativ in der Wüste Gobi getagt.Hierzu berichten etwa yahoo, die Washington Times und andere mit Fotos. Und zwar tagten die Minister an einem komplett versandeten Ort, der noch vor wenigen Jahren eine Oase landwirtschaftlicher Produktion war. Krass sind diese Folgen, fürwahr!
Aber warum sollten eigentlich nur die Regierungen aus dem Süden so kreativ sein, während der Norden sich zurücklehnt, der das Problem am meisten verursacht hat? Müsste nicht gerade im Norden – und zunehmend auch in den großen Schwellenländern – verstärkt auf die katastrophalen Folgen politischen Nichtstuns hingewiesen werden? Hier ein paar Ideen für Regierungen, damit sie den politischen Prozess mal ein bischen kreativer gestalten können:
– In Merkels Kabinett könnte jedes Ministerium sein eigenes Floß bauen (ist auch eine Teambuilding Aufgabe!) und dann auf die nächste Überschwemmung der Oder warten. Wenn einige Minister/innen reinfallen, wären das sicher Bilder, die für Medienaufmerksamkeit sorgen.
– Beim nächsten Wirbelsturm a la Kathrina & Co könnte sich Al Gore persönlich in einem AirForce Hubschruber vom Tornado durch die Lüfte wirbeln lassen. Ganz wie das Mädchen im amerikanischen Filmklassiker „The Wizzard of Uz“. Das würde bestimmt sogar bei den Amis die Aufmerksamkeit auf das Klimathema lenken!
– Die Parteigrößen Chinas könnten mit Steigeisen die Himalaya Gletscher besteigen, weil die laut Pachauri ja schon 2035 abgetaut sein werden. Äh, Entschuldigung, doch erst im Jahr 2350. Ich würde in diesem Blog aber trotzdem darüber berichten, versprochen!
Lieber Leser/innen, gerne über die Kommentar-Funktion weiter brainstormen! Die beste Idee wird mit einer Einladung zum Mittagessen von mir belohnt, falls der oder die Autor/in mal in Berlin ist!