Bald Millionen für Geo-Engineering dank „Virgin Earth Challenge“?

Am 9. Februar 2007 hat der Milliardär Richard Branson zusammen mit Al Gor die „Virgin Earth Challenge“ ins Leben gerufen. Hierbei handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem 25 Millionen US-Dollar an den- oder diejenige gehen, welche es schafft, in großem Stile und wirtschaftlich CO2 aus der Atmosphäre wieder heraus zu holen. Hintergrund ist die steigende Unsicherheit, ob wir nicht vielleicht schon zu spät sind mit dem Klimaschutz und ihn nicht nur stoppen, sondern umkehren müssen.

„The Virgin Earth Challenge is US$25 million for whoever can demonstrate to the judges‘ satisfaction a commercially viable design which results in the net removal of anthropogenic, atmospheric greenhouse gases so as to contribute materially to the stability of the Earth’s climate system.“

Die Juroren dieses Wettbewerbes sind neben Branson und Gore selbst so einflussreiche Personen wie der NASA-Experte James Hansen („Entdecker“ des Klimawandels in den 1980ern) oder James Lovelock (Erfinder der Gaia-Theorie, Entdecker der gefährlichen FCKW-Gase aber auch Atomenergiefan). Nun wurden aus >10.000 Projekten 11 in die engere Auswahl genommen – darunter auch Geo-Engineering Projekte. Hier eine kurze Übersicht der Weltrettungspläne:

  • Biochar (Pflanzenkohle): Durch Pyrolyse wird aus Biomasse Biochar gewonnen, welche dann vergraben wird. Dies bedarf aber selbst Energie und einer großen Industrie sowie Fläche. Hier gibt es Modelle von Biocharsolutions, Full Circle Biochar und Black Carbon. Obwohl es ein Puzzlestein Im Klimaquiz sein könnte, ist die Wirtschaftlichkeit nur bei einem funktionierenden CO2-Markt gegeben. Es ist unklar, ob Biochar als Geo-Engineering gesehen werden kann.
  • BECCS (Bioenergie mit CCS): Anstatt an herkömmlichen fossilen Kraftwerken wird die Technologie der CO2-Abscheidung und Speicherung an Biomasse-Kraftwerken angewandt. Dabei wird durch diese der Atmosphäre ebenfalls effektiv CO2 entzogen, es ergeben sich aber immer noch Speicherprobleme. Hier ist die Firma Biorecro nominiert. CCS könnte ebenfalls für einige Staaten Teil der Klimastrategie werden, ist aber als BECCS nur in einem funktionierenden CO2-Markt wirktschaftlich. Es ist unklar, ob BECCS als Geo-Engineering gesehen werden kann.
  • Air Capture: Dabei wird CO2 direkt aus der Luft abgeschieden und wie bei CCS gespeichert (mit den gleichen Problemen). Nominiert sind die Firmen Carbon Engineering (des bekannten Geo-Engineering Fürsprecher David Keith), ClimeworksCOAWAY LLC, Global Thermostat und Kilimanjaro Energy. Air Capture wird als eine der klassischen Geo-Engineering Strategien gesehen, ist derzeit aber noch fern jeder Wirtschaftlichkeit.
  • Enhanced Weathering (Beschleinigte Verwitterung): Die Firma Smart Stones will mit dem basischen Mineralgestein Olivin CO2 aus der Atomosphäre chemisch heraus holen, um es dann in Böden einzubringen. Dafür müsste aber serh viel Olivin gefördert werden. Smart Stones möchte aus diesem Geo-Engineering Ansatz auch ein CDM-Projekt machen.
  • Land Management beschäftigt sich v.a. mit Änderungen in der Landwirtschaft. Das Savory Institut geht hier auf verschiedene Art um Land  zu schützen und (zurück) umzuwandeln. Kein Geo-Engineering.

 

 


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